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Technologie und Gesellschaft

Weniger Arbeit beschert Dir – mehr von allem

Sven PrangeDienstag, 06.08.2019

Sie ist das Wundermittel aller Weltverbesserer. Einfach weil sie auf mehr oder weniger jedes Problem der modernen (Problem-)Gesellschaft zu passen scheint: die Verkürzung der Arbeitszeit. Die Wirtschaft darf künftig nur noch weniger wachsen, um im Sinne des Klimaschutzes weniger Ressourcen zu verbrauchen? Dann arbeiten wir doch weniger! Wir müssen Wege aufzeigen, wie Männer und Frauen gleichberechtigter die nicht-beruflichen Fragen des Lebens lösen? Dann arbeiten wir doch weniger! Wir brauchen dringend ein Rezept gegen die Ausbreitung psychischer Krankheiten? Dann arbeiten wir doch weniger!

So einfach und einleuchtend das als Antwort auf diese Probleme klingt, so groß ist auch das Problem, das sich (bisher) daraus ergibt: Es hat bisher niemand einen Weg gefunden, die Antwort so in die Realität umzusetzen, dass sie ihre Wirksamkeit beweisen könnte. Bisher jedenfalls steigt die individuelle Arbeitszeit munter weiter.

Aber dieser Film hier erscheint ja auch in der Reihe „Wie wollen wir leben?“ des SWR. Quasi das Zentralorgan für Utopien und sonstige Weltverbesserungsideen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aber es ist Sommer und deswegen ja gar nicht schlecht, mal in die utopischen Weiten der Gedankenwelt abzutauchen. Zudem dieser Film nicht nur Ideen fortspinnt, sondern sie in Sachen Arbeitszeitverkürzung mit einem echten Game-Changer verbindet: der Digitalisierung. Die Arbeitswelt steht an einem Wendepunkt. Die Digitalisierung wird Jobs reduzieren oder abschaffen, bietet aber gleichzeitig Chancen: flexible Strukturen, Jobsharing, kürzere Arbeitszeiten. Oder wie die Filmemacher es ausdrücken:

„Kreativität kommt inzwischen vor dem Fleiß.“

Das hat zwar auch noch nicht das oben beschriebene Dilemma gelöst: Alle reden von weniger Arbeit, leben aber mehr Arbeit. Aber es schafft immerhin eine solide Grundlage für die Annahme, dass es sich in Sachen kürzerer Arbeitszeit noch zu träumen lohnt. 

Weniger Arbeit beschert Dir – mehr von allem

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Kommentare 3
  1. Gabriele Feile
    Gabriele Feile · vor mehr als 4 Jahre

    Vielen Dank für den Beitrag. Ich war kritisch aufgrund der Beschreibung oben und fühlte mich anfangs bestätigt: alle Buzzwords von New Work über agil bis Selbstorganisation wurden untergebracht, selbst XING kam vor. Die Unternehmensbeispiele haben mich versöhnt, v.a. die der beiden produzierenden Unternehmen. Von SAP bin ich nicht sehr begeistert, zu sehr läuft es dort nach Drehbuch, selbst die Aussagen der Mitarbeiter klingen so wie in anderen Konzernen. Das ist viel Kosmetik.

    Was die junge Mutter zum Schluss zur möglichen Zukunft ihrer neugeborenen Tochter sagte, findet in unserem Unternehmen tatsächlich schon statt. Wir arbeiten nämlich zeitgenössisch. Und dazu gehört auch, Arbeit und Leben nicht als Gegensätze zu sehen.

    Denn: während wir arbeiten, leben wir. Punkt.

    Es ist m.E. sehr sinnvoll, an etwas mitzuschaffen, das einem Sinn und Erfüllung gibt, und das man von Herzen gerne tut. Dann ist es egal, wie viel Geld man verdient oder wie viele Stunden man arbeitet.

    Solange die Aufgaben zu meinem eigenen Zweck der Existenz (oder Purpose) passen, tue ich sie gerne. Und dabei ist es irrelevant, ob ich angestellt, selbständig, unternehmerisch oder gar ehrenamtlich tätig bin. Oder "nur" Hausarbeit oder Pflegetätigkeiten mache, die nicht in Geld bezahlt werden. Deshalb ist eine Reduzierung der Arbeitszeit nicht unbedingt die Lösung, schon gar nicht bei vollem Lohnausgleich. Denn die meisten von uns suchen sich sinnvolle Aufgaben, wenn wir Zeit dafür haben. Das sieht man z.B. bei rüstigen Rentnern. Und wer innerlich ausgeglichen ist, kommt mit weniger Geld klar, weil der teure Konsum nicht mehr als Ausgleich herhalten muss.

    Zum Glück wird im Beitrag auch Skandinavien erwähnt, wenn auch nur als "Pilotprojekt". Die Skandinavier haben den Sinn von "weniger" arbeiten, Freiheit und Verantwortung von Natur aus intus. Wer es genauer wissen will, schaut das Video hinter diesem piq: https://www.piqd.de/us.... Und liest das passende Buch dazu https://mojoreads.de/b...

    1. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor mehr als 3 Jahre

      "mitzuschaffen, das einem Sinn und Erfüllung gibt, und das man von Herzen gerne tut. Dann ist es egal, wie viel Geld man verdient oder wie viele Stunden man arbeitet"
      - das stimmt ja.
      klingt aber auch zynisch für die alleinerziehende Mutter mit minijob oder den Mann mit dem bullshit-Job der sich Motivationssprüche anhören darf.
      Und es ist nie egal wie viel man Verdient oder wieviel Zeit man dafür arbeitet. ich denke oft genug belügen wir uns selbst wenn wir sagen, dass wir das ja gern machen und dafür auch weniger Geld oder mehr Stunden in kauf nehmen. ..

  2. Du Irrelevant
    Du Irrelevant · vor mehr als 4 Jahre

    Ein Teil des Hindernisses scheint (m.M.n.) zu sein, dass viele glauben, dass wir leben um zu arbeiten!
    Dabei arbeiten wir um zu leben!
    Von meinen Reisen her habe ich den Eindruck, dass dieses Missverständnis in Deutschland besonders verbreitet ist 🤔

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