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Technologie und Gesellschaft

Was Jeff Bezos antreibt? Jean-Luc Picard!

Jannis Brühl
Redakteur
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Jannis BrühlSamstag, 19.10.2019

Jeff Bezos ist, so lässt sich feststellen, ein recht interessanter Typ. Reichster Mann der Welt, Monopolist, dank Prime und Amazon Studios ein Hollywood-Mogul und neuerdings auch mit seinen Lobbyisten einer der Machtspieler in Washington - zum Unmut von Donald Trump, der Bezos zu einem seiner Lieblingsfeinde gekürt hat. Und sein Erfolg bestätigt seinen Größenwahn immer wieder. Dieser Text analysiert, was das Phänomen Amazon in all seinen Facetten im Jahr 2019 ist - von eigenen Flugzeugen über seine Versuche, der einzige Anbieter von allem für die Behörden zu werden, bis hin zu seinem opportunistischen Verhältnis zu Arbeiterrechten. Vor allem ist es aber der einigermaßen gelungene Versuch, ein Psychogramm von Konzernchef Bezos zu erstellen.

Reden wollte Bezos mit dem Reporter und selbsternanntem Amazon-Skeptiker Franklin Foer nicht. In vielen Gesprächen in Bezos' Umfeld fördert Foer jedoch Interessantes zutage. Als Antrieb identifiziert er Bezos' Science-Fiction-Träume, insbesondere den, die Menschen ins All zu bringen. Bezos meint, Weltraumkolonien könnten sich noch viele Milliarden Menschen mehr leisten als heute auf der Erde leben. Star Trek gegen Klimawandel und Überbevölkerung. Er geht auch auf Bezos' Identifikation mit dem Enterprise-Kapitän Picard ein - die sich über die Jahre auch in seinem Aussehen niederschlug.

Sein nerdiges, wenig selbstkritisches Verständnis von der Welt -  a la "Ich mache die Welt (und das All) zu meinem Sci-Fi-Freizeitpark" - traf auf die politische Realität, als er die Washington Post kaufte. Der Autor sieht Bezos als Gegenstück zu Trump, als jemanden, der verspricht, die Probleme der Gegenwart nicht mit Brachialgewalt, sondern als Techno-Technokrat zu lösen.

Interessant auch, wie Amazons Macht als "everything store" die Vorstellung vom freien Markt als Spiel der Kräfte zwischen vielen Teilnehmern auf den Kopf stellt - und damit die Theorien der Marktliberalen konterkariert:

Amazon...has acquired the God’s-eye view of the economy...any moment, its website has more than 600 million items for sale and more than 3 million vendors selling them...it has collected the world’s most comprehensive catalog of consumer desire, which allows it to anticipate both individual and collective needs. With its logistics business—and its growing network of trucks and planes—it has an understanding of the flow of goods around the world. In other words, if Marxist revolutionaries ever seized power in the United States, they could nationalize Amazon and call it a day.

Was Jeff Bezos antreibt? Jean-Luc Picard!

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Kommentare 3
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 4 Jahre

    wofür picard alles herhalten muss :-)

  2. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor mehr als 4 Jahre

    Das Buch "The Everything Store" habe ich verschlungen. Bezos ist gleichermaßen inspirierend, faszinierend und verstörend. Entsprechend gefreut habe ich mich über diesen Riemen. Nach rund 30 Minuten Lesezeit ist man aber so schlau wie zuvor (bis auf das Picard-Factoid). Foer gelingt es imho an keiner Stelle, ein wirklich schlüssiges Psychogramm zu konstruieren. Das ist alles mächtig oberflächlich und spekulativ - und für das bisschen Substanz viel zu lange.

  3. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor mehr als 4 Jahre

    Star Trek hat eine ziemlich philanthropische Grundidee. Das würde ich von Bezos eher nicht behaupten.

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