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Technologie und Gesellschaft

Soziale Medien als diskursive Umweltverschmutzung

René Walter
Grafik-Designer, Blogger, Memetiker | goodinternet.substack.com

Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.

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René WalterFreitag, 26.08.2022

Nathaniel Lubin und Thomas Krendl Gilbert stellen im MIT Technology Review ein neues Framework für die Regulation von Plattformen vor. Analog zu Umweltbehörden schlagen sie Institutionen vor, die die toxischen Wirkungen von sozialen Medien messbar machen und damit Regulationen ermöglichen. 

Die vorrangige Aufgabe einer solchen neuen Behörde wäre es, die Wirkungen von Produktentscheidungen zu begleiten und die dabei anfallenden Daten auszuwerten. Dafür müsste sie standardisierte Protokolle erarbeiten, die eine Zusammenarbeit von Plattformen im Kontext ihrer Design-Entscheidungen und den dabei anfallenden Daten über Nutzerverhalten mit Regulierungsbehörden ermöglichen. In einem ersten Schritt ginge es einer solchen Behörde also um Datentransparenz. So könnten Auswirkungen von Design-Änderungen etwa auf die mentale Gesundheit von Nutzern direkt von Experten in Echtzeit ausgewertet und vom Unternehmen in seinen Entscheidungen dank einer neuen Planungssicherheit durch abwägbare politische Entscheidungen berücksichtigt werden.

Ähnlich wie heute etwa Chemie-Unternehmen die Änderungen an relevanten Leitungen von Chemikalien unter strengen Schutzauflagen von Umweltbehörden in Zusammenarbeit mit den Regulatoren vornehmen, würde eine solche neue Behörde zur Plattform-Regulation genau diese Zusammenarbeit ermöglichen, indem sie mit den Protokollen und Prinzipien der Datentransparenz eine gemeinsame Sprache schafft, die Regulation durch die Politik in einem zweiten Schritt ermöglicht.

Diese Analogie muss man mit Vorsicht genießen. So gut ich den Ansatz zur Erarbeitung von formalisierten Wegen zur Datentransparenz und zur praktikablen Regulation von Plattformdesign-Entscheidungen finde, so muss doch auch klar sein, dass manche diskursive Umweltverschmutzung sehr wohl erwünscht ist, etwa in autoritären und antidemokratischen Systemen. Die Autoren betonen allerdings, dass dieses Framework nur maßgebliche gesellschaftliche Störungen überhaupt als "Verschmutzung" erfassen soll. Wo dann die Grenze von akkumulierenden und memetisch wirksamen Schneeballeffekten von etwa aktivistischer Protestkommunikation zu toxischen Wirkungen von Plattformentscheidungen gezogen wird, wird aus diesem kurzen Text leider nicht klar. Doch erscheint mir dieses Framework ein zumindest im Ansatz gelungener erster Schritt in Richtung Echtzeit-Messung von memetischen Effekten und Datentransparenz, die zusammen eine wirksame Regulation der Plattformen überhaupt erst ermöglichen.

Im Oktober präsentieren die Autoren ihr Paper zu diesem Regulations-Framework auf der ACM Conference on Equity and Access in Algorithms, Mechanisms, and Optimization.

Soziale Medien als diskursive Umweltverschmutzung

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