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Technologie und Gesellschaft

Ist Mindfulness ein Megatrend oder kommt es mir nur so vor?

Moritz Orendt

Gründer von Blogbox, Content Captain und Atlas der Selbstständigkeit. Freelancer. Online Marketing, digitale Produktentwicklung.

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Moritz OrendtMittwoch, 20.02.2019

Nach meinem Gefühl rennen Angebote, die sich mit Achtsamkeit beschäftigen, offene Türen ein. Das ist meine Erfahrung in zwei Projekten, die mehr Achtsamkeit in die Welt bringen wollen.

Mich hat interessiert, ob das nur ein Gefühl von mir ist, oder ob es wirklich Indizien dafür gibt, dass Mindfulness (wie Achtsamkeit auf englisch heißt) ein Megatrend ist und welche Gründe es dafür gibt, falls dem so ist.

Spoiler: Ich glaube, es ist so und das Smartphone hat damit zu tun.

Ist Mindfulness ein Megatrend oder kommt es mir nur so vor?

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Kommentare 13
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor 5 Jahren

    Ein hochinteressantes Thema, wenn auch schon immer präsent. Mal mehr, mal weniger. Der tiefere Ursprung liegt in der stetigen Suche nach Erfüllung, Glück, gesehen werden und begleitet die Menschheitsgeschichte in Wellenbewegungen seit Jahrtausenden. Die Gründe für unterschiedliche Ausprägungen und Intensitäten gründen sich oft in Gesellschaftsmodellen, die menschliches Urverlangen missachtet. Wir bewegen uns in einer Zeit, die zyklisch bedingt meines Erachtens neue Suchende generiert. Manche orientieren sich an den Nationalisten, manche an Strömungen der linken Bewegungen. Und manche folgen vielleicht etwas mehr ihrer emotionalen Komponente. Bücher über Achtsamkeit, MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction), Kommentare von Jon Kabat Zinn überfluten unsere Medien, wobei Jon diesen Auswüchsen gegenüber sehr kritisch positioniert ist. Es droht eine kommerzielle Seuche zu werden, die an den ursprünglichen Zielsetzungen total entgegenläuft. Das Smartphone und sonstige Gerätschaften sind hier nur ein Brandbeschleuniger. Sie suggerieren den schnellen Erfolg, von dem immer mehr Menschen getrieben sind. Wer wirklich in Themen rund um Achtsamkeit, Meditation eintauchen will, der gehe am besten hier und da zu den Ursprüngen zurück und legt alle technischen Hilfsmittel zur Seite. Buddha (geb. 624 vor Christus) oder Meister Dogen in seinem Werk Shobogenzo sind z.B. ein unerschöpfliches Meer an Denkanstössen. Oder aber Ein großartiges Werk ist auch "Allumfassende Nächstenliebe" von Matthieu Ricard zum Thema Altruismus als Ergänzung. Fest steht, die Gesellschaft sucht wieder, auch wenn sie oft nicht weiß, was sie genau sucht oder es nicht exakt definieren kann. Dies ist ein Beleg dafür, dass Themen wie Achtsamkeit immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerät, beschleunigt durch unsere Medien und Multiplikatoren. Wünschenswert ist allerdings, dass es wirklich zu einer langfristig angelegten "change your mind" Bewegung wird, die dazu führt, dass die Menschen Schritt für Schritt zu einer achtsameren Gesellschaft wird und kommerzielle Interessen in den Hintergrund rücken. Bewußtseinsänderungsprozesse sind ein langwieriger Prozess, müssen neuronal auf Dauer abgespeichert werden. Erst dann können wir Muster und Verhaltensweisen auf die nächste Generation im Sinne eines evolutionären Humanismus übertragen. Dafür brauchen wir aber keine Smartphones, sondern empathische Menschen, deren Interesse am Gemeinwohl grösser ist als kommerzielle Eigeninteressen.

    1. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor 5 Jahren

      Guten Morgen Frank,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Natürlich total wünschenswert, dass unsere Gesellschaft zu einer achtsameren wird und kommerzielle Interessen in den Hintergrund rücken. Aber ich befürchte, dass ist noch ein langer Weg und nur in einer nischigen Nische schon Wirklichkeit.

      Ich denke, dass das Internet die Kommerzialisierung von vielen vorher nicht kommerziellen Aktivitäten (zum Beispiel AirBnb) möglich macht und deswegen eine starke Kraft in die andere Richtung drängt.

    2. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor 5 Jahren

      @Moritz Orendt Guten Morgen Moritz, vermutlich wird es so kommen. Wenn wir uns die Technologieschübe der letzten 200 Jahre und auch unser Zeitalter der Digitalisierung ansehen, so gibt es eine Vielzahl von positiven Entwicklungen, aber auch etliche Fehlentwicklungen, die schleichend gesellschaftlichen Raum einnehmen. Die Frage wird langfristig sein, welche Player sich durchsetzen.

  2. Fabian Goldmann
    Fabian Goldmann · vor 5 Jahren

    Ich kann mit deinem Text ehrlich gesagt nicht viel anfangen.
    1. Die gestiegene Anzahl an Google-Suchen belegt nicht das gestiegene Interesse am Thema Achtsamkeit, sondern am Begriff "Achtsamkeit". Beides kann natürlich zusammenhängen, muss aber nicht. Vielleicht hat sich der Begriff "Achtsamkeit" in dieser Zeit erst etablierte. Früher googelten die Leute stattdessen z.B. eher nach "Meditation", "Entspannung", "Autogenes Training" usw... Oder Leute lesen ihn vermehrt in Medien und wollen einfach wissen, was er bedeutet, ohne sich für das Thema zu interessieren. Man könnte auch Erklärungen für einen gegenteiligen Zusammenhang finden: Gerade weil immer weniger Leute etwas mit dem Thema Achtsamkeit anfangen können, müssen immer mehr nachschauen, was der Begriff eigentlich bedeutet. Oder oder oder...
    2. Dass alle von dir gefundenen Gründe für den Achtsamkeitshype etwas mit Handys zu tun haben, liegt daran, dass du nirgends sonst gesucht hast. Psychotherapeuten, Sozialwissenschaftler oder Yogis hätten sicherlich andere Antworten zu bieten als der Appstore.
    3. Vor allem aber erschließt sich mir der Mehrwert von dem Text nicht. Es gibt unzählige Artikel, die dem Phänomen Achtsamkeit fundierter auf den Grund gehen als mit einer Google-Trends-Auswertung. Und wenn es nur darum gehen soll, Leute dazuzubringen, sich diese Buddhify-App zu kaufen, fände ich es gut, wenn über dem Piq "Anzeige" stünde.

    1. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor 5 Jahren

      Ich kann mit deinem Kommentar wahrscheinlich noch weniger anfangen als du mit meinem Text.

      Zu 1.) Sicherlich sind Google Trends nicht die wissenschaftlichste Analyse, die es gibt. Darum spreche ich im piq auch von Indizien. Allerdings zeigt es halt ganz nice das Interesse von Schlagwörtern im Zeitverlauf. Klassiker dafür sind Oktoberfest (https://trends.google....) und Grippe (https://trends.google....). Übringens unterscheidet Google zwischen Themen und Suchbegriffen. Mein Screenshot war der vom Thema Achtsamkeit: https://trends.google....
      Das Leute nichts mit Achtsamkeit anfangen können und deswegen googeln, was Achtsamkeit ist - denkst du das wirklich? Kommt mir extrem unwahrscheinlich vor.

      Zu 2.) Klar, fragst du ein Yogi, sagt der dir vielleicht was anderes. Vielleicht auch das gleiche. Keine Ahnung, bin kein Yogi. Smartphone ist halt das, was mir eingefallen ist. Und auch nur ein Gegenargument gegen eines meiner drei Gründe ist dir nicht eingefallen.

      Zu 3.) Das ist einfach übelster Bullshit: Entweder bösartig oder abgrundtief dumm.
      Ich unterstelle dir einfach mal, dass du zumindest so viel vom Internet verstehst, dass du checkst, dass mein Link zu buddhify kein Affiliate Link ist. Wenn du irgendwas ins Internet rotzen willst, mache es doch bitte wo anders. Bei heise sollen sie noch Trolle suchen. Youtube soll auch ein guter Platz für bösartige Unterstellungen sein.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 5 Jahren

      hast du Bauchweh oder so was?
      reagier dich woanders ab bitte...

  3. Gabriele Feile
    Gabriele Feile · vor 5 Jahren

    Danke für diesen schönen Text. Ja, ich denke auch, dass Achtsamkeit ein "Trend" ist. Und ja: das Smartphone trägt seinen Teil dazu bei. Nun frage ich mich: Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Man könnte mal darüber nachdenken, ob Smartphones nur deshalb "erfunden" wurden, damit sie Probleme schaffen, die man dann wieder mit demselben lösen kann, kostenpflichtig versteht sich. (Ein Schelm....).

    Und wie so oft ist ja die Lösung: Ursache beseitigen, statt Symptome mildern. Wer es also schafft, das Smartphone als Instrument punktuell und sinnvoll zu nutzen, und es nicht wie ein Kuscheltier Tag und Nacht bei sich haben will, der hat gute Chancen, nie eine Achtsamkeits-App zu brauchen.

    Mir gefällt zum Beispiel der Satz: "Im Wald gibt's kein WLAN. Aber die Verbindung ist erstklassig."

    Und noch ein Buchtipp: "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart" von Eckart Tolle.

    Viele Grüße Gaby

    PS: Nicht von meinem Smartphone gesendet.

    1. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor 5 Jahren

      Hi Gaby,
      vielen Dank. Das Smartphone als Kuscheltier - dazu kann man sicherlich auch mal einen schönen Text schreiben. Der Satz mit dem Wald ist auch super :-)
      Eckart Tolle liegt bei mir auf dem Nachttisch rum, muss ich endlich mal fertig lesen.
      Lieben Gruß
      Moritz

  4. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor 5 Jahren

    super Text...finde ich sehr interessant. Ob der Ausweg aus dem medialen Overkill nun die nächste App sein kann oder sollte, darf aber freilich diskutiert werden. Ich finde deine Formulierung "dann bin ich wieder in einer Geschichte, die nicht meine ist" extrem gelungen und frage mich aber, ob die Nutzung einer App für Meditation nicht auch so eine Geschichte ist. Wenn ich sehe, dass Buddhify mir die schnelle Meditation für meine Arbeitspause anbietet, dann klingt das halt auch wieder nach Optimierung. Optimierung der Auszeit vom Optimierungswahn. Ich kann das für mich ausschließen - wenn ich mich digital konsolidieren will, dann muss das heißen, dass ich das Smartphone weglege und den Rechner zu klappe. Dass heißt aber nicht, dass Achtsamkeit nicht ein ganz wichtiges Momentum wäre, dass man ggf. auch mit einer App trainieren könnte.
    Achtsamkeit ist, denke ich, nicht die Lösung für das "Problem Smartphone", aber eben das, was uns durch andauernden, oberflächlichen, brutal fragmentierten Medienkonsum flöten geht und dieser Verlust belastet dann unsere Kommunikation, auch die in den sozialen Medien. Insofern ist Achtsamkeit auch nicht das Gegenteil von Medienkonsum, sondern oberflächliche, "geframte", voreingestellte und gewissermaßen respektlose Kommunikation. Ich denke Achtsamkeit hat immer was mit Dritten zu tun.

    Der Trend ist eindeutig und zeigt sich meiner Ansicht nach in ganz vielen Bereichen. Deiner Google Analyse misstraue ich allerdings natürlich. Sind nicht auch einfach alle erdenklichen Suchvolumina in diesem Zeitraum gestiegen, weil einfach der Traffic insgesamt gestiegen ist?

    1. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor 5 Jahren

      Hi Marcus,
      danke für den Kommentar.

      Ich stimme dir zu, dass für einige Meditations-Apps wie Headspace und Co auch nur die Instant-Gratification ist, wie für andere die Kippe, und nichts verändert. Aber trotzdem ist das Smartphone meine Erklärung, warum viele zu dieser Art Kippe greifen. Ich hatte hier auch mal einen zugegebenermaßen ewig langen Text empfohlen, der der Frage nachgeht, ob App per Meditation wirklich Meditation ist: https://www.piqd.de/ge...

      Ich habe nicht überall ganz verstanden, was du meinst:

      "Insofern ist Achtsamkeit auch nicht das Gegenteil von Medienkonsum, sondern oberflächliche, "geframte", voreingestellte und gewissermaßen respektlose Kommunikation. Ich denke Achtsamkeit hat immer was mit Dritten zu tun." Inwiefern hat Achtsamkeit was mit Dritten zu tun?

      Und: Warum ist Achtsamkeit nicht die Lösung für das "Problem Smartphone", wenn ich doch dadurch weniger abgelenkt bin und mehr bei mir sein kann?

      Zu Google Trends: Guter Punkt, hier hätte ich erklären müssen, dass die Werte laut Google normiert sind, immer relativ zum höchsten Wert dieses Suchbegriffs. Also steigen nicht alle Suchbegriffe nur an. Ein Beispiel ist München, ein ewiges Trend-Thema ;-)
      https://trends.google....

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 5 Jahren

      @Moritz Orendt Ja das war schlecht formuliert...ich meinte, dass "oberflächliche, "geframte", voreingestellte und gewissermaßen respektlose Kommunikation" das Gegenteil von Achtsamkeit ist. Also das Smartphone, oder eben die Art wie wir Medien nutzen über Smartphones, verleitet uns zu einer Art von Kommunikation, die gegenteilig ist zur Achtsamkeit.

      Die Lösung für das "Problem Smartphone" scheint mir eben zu sein, dass man es mal weglegt und dass man, wenn man es nutzt, gezielt und bewusst achtsam kommuniziert dort. Ich brauche Achtsamkeit für einen maßvollen und gesunden Umgang mit dem Smartphone. Dass genug Achtsamkeit entsteht, weil ich zusätzlich in einer App-Meditation abhänge bezweifle ich eben. Kann sicherlich eine Maßnahme oder ein trigger sein, aber selbst dann, wäre die Lösung die App und nicht die Achtsamkeit.

    3. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor 5 Jahren

      @Marcus von Jordan Danke, jetzt habe ich es gecheckt.

  5. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor 5 Jahren

    Ja, Apps als Ausweg aus dem sozial-medialen Hamsterrad klingen wirklich schwer nach Trend und nach dem Sieg des Achtsamkeitskonsums über die Bewusstseinswerdung.

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