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Technologie und Gesellschaft

Einmal kurz Opfer sein … VR-Technologie und ethische Grenzen

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsMittwoch, 11.10.2017

Es ist eine bizarre Szene. Die Cartoon-Version von Mark Zuckerberg schwebt über den zerstörten Straßenzügen von Puerto Rico und sagt:

One of the things that’s really magical about VR is you can get the feeling you’re really in a place.

Mittlerweile hat sich der Facebook-Chef für den missglückten Livestream zur sozialen Virtual-Reality-Umgebung Spaces entschuldigt. Aber die Frage nach den ethischen Grenzen der virtuellen Realität bleibt. Ist es in Ordnung, sich als Katastrophen-Tourist in virtuelle Krisenzonen zu begeben? Sollte man das Leid der Vergangenheit in kurze, konsumierbare Opfer-Simulationen gießen?

Ein anderes aktuelles Beispiel macht die Relevanz dieser Fragen besonders deutlich. Das italienische Entwicklerstudio 101% legt mit Witness: Auschwitz eine waschechte Virtual-Reality-Simulation des Holocausts vor. Dramatische Musik, ästhetisierte Atmosphäre und die geisterhaften Rufe deutscher Soldaten aus dem Off machen deutlich, hier geht es nicht um die Vermittlung von Wissen, sondern um das Buzzword »Empathy«. Sich fühlen wie ein KZ-Häftling, wenn auch nur kurz und mit ausgesparter körperlicher Gewalt. Die Aussagen der Entwickler sind an Naivität kaum zu überbieten:

If you think of Auschwitz, normally you think about horrible, terrible things, which did happen, but we felt these were less important to show in VR as you already know that from the movies.

Man habe daher versucht, mit Überlebenden über die »smaller accuracies that add up to a realistic whole« zu sprechen, beispielsweise die Seifenhalter in den Toiletten-Baracken.

Die Frage, ob der Holocaust auf diese Weise darzustellen ist, war schon vor wenigen Monaten Thema bei piqd und auch dieser Alphr-Artikel wirft eher Fragen auf, als Antworten zu geben. Die deutlichste und nachvollziehbarste Reaktion stammt bislang vom Twitter-Account der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau:

Using VR to let people »experience Auschwitz« crosses ethical red line. A person should not be manipulated into »feeling what victims felt«.
Einmal kurz Opfer sein … VR-Technologie und ethische Grenzen

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