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Die Russen warn's. Oder doch nicht?
Kulturwissenschaftler, Autor, Internettheoretiker
Seit 2005 ist er mit verschiedenen Projekten im Internet aktiv. Er gründete twitkrit.de und die Twitterlesung, organisierte verschiedene Veranstaltungen und betreibt den populären Podcast wir.muessenreden.de. Anfang 2010 begann er das Blog CTRL-Verlust zuerst bei der FAZ, seit September auf eigene Faust, in dem er über den Verlust der Kontrolle über die Daten im Internet schreibt. Seine Thesen hat er im Oktober 2014 auch als Buch veröffentlicht: Das Neue Spiel, Strategien für die Welt nach dem digitalen Kontrollverlust.
Seit die These vertreten wird, die russische Regierung habe mittels Hacking in den US-amerikanischen Wahlkampf eingegriffen, gibt es auch öffentlich vorgetragene Zweifel daran. Das liegt vor allem daran, dass noch kein einziger gerichtsfester Beweis für diese Intervention vorgelegt wurde. Die Anschuldigungen lesen sich als Ansammlung von Konjunktiven und selbst die selbstsicheren Statements der US-Geheimdienste können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Beweislage nach wie vor dünn ist.
Auch dieser Artikel meldet Zweifel an, begründet sie aber gut, indem er der Schlüssigkeit der Beweislage und der daraus gestrickten Narrative auf die Spur geht. Aber auch diesem Autor geht es nicht darum, die Möglichkeit des russischen Hacks völlig in Abrede zu stellen. Doch klar wird: Zweifel an der Beweislage sind weiterhin angebracht.
In Zeiten wie diesen sollten wir vielleicht lieber mit etwas zu viel, als zu wenig Vorsicht operieren, wenn wir mit Anschuldigungen arbeiten und Zweifler immer zu Rate ziehen.
Quelle: Leonid Bershidsky EN bloomberg.com
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