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Technologie und Gesellschaft

Das Velomobil: Halb Auto, halb Fahrrad – und vielleicht ein Modell für die Zukunft?

1E9 Magazin
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1E9 MagazinFreitag, 12.06.2020

Zugegeben, ganz neu ist die Idee nicht. Ein Fahrrad, genauer: ein Liegerad, wird mit einer Karosserie verkleidet, um Platz für gleich zwei Personen und ein bisschen Gepäck zu bieten und seine Insassen außerdem besser vor Wind und Wetter zu schützen. Schon in der Zeit zwischen den Weltkriegen entwickelten gleich mehrere Firmen derartige Velomobile. In der Wirtschaftskrise, die dann zur Weltwirtschaftskrise wurde, war ein Automobil für viele einfach unbezahlbar. Das Velomobil ist also ein echtes Krisenmobil.

Als Pionier gilt der Franzose Charles Mochet, der sein vierrädriges Vélocar mit Pedalantrieb der Erzählung nach 1923 für seinen Sohn entwickelt haben soll - und erst dann erkannte, dass sich daraus auch ein erfolgreiches Produkt machen lassen könnte. Zwischen 1925 und 1944 soll seine kleine Firma, die ursprünglich günstige Autos baute, 6.000 Vélocars verkauft haben. Kein Kassenschlager, aber durchaus ein Achtungserfolg. 

Auch während des Zweiten Weltkrieges und unmittelbar danach, als Benzin knapp und rationiert war, stießen die pedalbetriebenen Fahrzeuge auf Interesse. Selbst der französische Widerstand soll Vélocars benutzt haben. Die Popularität der Fahrzeuge nahm allerdings ab, als das Automobil ab den 1950ern erschwinglicher wurde. Die Produktion der Vélocars, die später oft zusätzlich mit kleinen Motoren ausgestattet wurden, endete.

Die Ölpreiskrisen führen zu einer kleinen Renaissance 

Die Wiederentdeckung der Velomobile fand wiederum in einer Krisenzeit statt: während der Ölpreiskrisen der 1970er Jahre. Benzin wurde knapp und teuer, den Industrieländern wurde ihre Abhängigkeit von fossilen Ressourcen und ihren Förderländern vor Augen geführt. Und wieder fanden sich einige Vordenker, die das "Auto mit Pedalen" als alternatives Mobilitätskonzept vorschlugen.

In den USA kamen angesichts der explodierenden Spritpreise gleich mehrere Pedal Cars auf den Markt: das People Powered Vehicle, das Tag-Along oder das Pedicar. Auch in Deutschland entstanden neue Konzepte. So entwickelte Paul Schöndorf, damals Professor an der Fachhochschule in Köln, zusammen mit Studierenden das Muscar, also Muskel-Auto, das auch vor Wind- und Wetter schützen sollte. Einem ersten Entwurf, der nach der ersten Ölpreiskrise entstand, folgten in den nächsten Jahren weitere, verbesserte Versionen. In Dänemark wiederum konstruierte der Physiker und Ingenieur Carl Georg Rasmussen als Reaktion auf die zweite Ölpreiskrise das Leitra, was für Light Individual Transportation steht.

Zum richtigen Durchbruch führte auch dieses Revival nicht, aber seit dieser Zeit hat sich das Velomobil eine treue Fangemeinde gesichert - insbesondere die windschnittigen Rennversionen davon. 

Start-ups wollen es noch einmal wissen

Jetzt - angesichts der Klimakrise - kommt der dritte Anlauf. Start-ups wie Elpedal mit seinem Podbike, Evovelo mit dem Mö, aber auch Konzerne wie Schaeffler mit dem Bio-Hybrid bringen eine neue Generation von Velomobilen und ähnlichen Gefährten heraus. Sie werden aber nicht nur durch Muskelkraft und Pedale angetrieben, sondern zusätzlich durch Elektromotoren. Es handelt sich also um Pedelecs mit Karosserie. Ob die Velomobile diesmal die Straßen erobern? In ein paar Jahren werden wir es wissen... 

Das Velomobil: Halb Auto, halb Fahrrad – und vielleicht ein Modell für die Zukunft?

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