Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Technologie und Gesellschaft

Bloomberg, das Pentagon und die Gefahr durch chinesische Chips

Michael Seemann
Kulturwissenschaftler, Autor, Internettheoretiker
Zum User-Profil
Michael SeemannMontag, 08.10.2018

Der Bullshit innerhalb der Tech-Berichterstattung wird von mir ja in letzter Zeit immer wieder angeprangert. Ich habe das Gefühl, es wird immer mehr. Aber keine Angst, dieses hier ist kein unpiq, sondern ein piq, der einen Artikel empfiehlt, der sich selbst dem Debunking widmet.

Ursprünglich ging es um einen angeblichen Skandal, der von Bloomberg Business Week aufgedeckt worden war, nämlich dass chinesische Chiphersteller speziell zur Ausforschung der jeweiligen Computerhardware beschaffene Extra-Chips mit auf ihre Platinen löten. Als permanente Backdoor für den chinesischen Staat sozusagen. Sogar die Rechenzentren von Apple und Amazon seien betroffen, so hieß es.

Es dauerte nicht lange und klare Worte kamen von Apple und Amazon, die diese Story deutlich dementierten und zusätzlich klarstellten, dass den Mutmaßungen durchaus nachgegangen wurde und keine derartigen Chips gefunden wurden. 

Erich Moechel, der Autor des gepiqden Artikels, hat nun die These aufgestellt, dass das Pentagon hinter dem Artikel stecken könnte. Die haben nämlich gerade „Cyber Security Month“ und in dessen Zuge wurde ein Bericht veröffentlicht, der genau die Zusammenarbeit amerikanischer Firmen mit chinesischen Chipherstellern aus Sicherheitsaspekten problematisiert. Dahinter steckt auch eine Direktive von Trump selbst und die passt zudem sehr gut in seine wirtschaftspolitische "America First"-Agenda.

Nochmal: der Bloomberg-Artikel bietet keine handfesten Anhaltspunkte, die betroffenen Firmen dementieren lautstark, sogar der GCHQ stellt sich auf die Skeptiker-Seite. Es sieht fast so aus, als sei der Bloomberg-Bericht selbst Teil eines Desinformations-Angriffs auf die amerikanische Öffentlichkeit.

Es ist heute jedenfalls wichtiger denn je, nicht vorschnell reißerische Artikel über IT-Themen weiterzuverbreiten. Manchmal reicht es, ein paar Stunden zu warten und die Artikel zerbröseln von selbst.

Bloomberg, das Pentagon und die Gefahr durch chinesische Chips

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 2
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor mehr als 5 Jahre

    Der Fall ist erneut ein guter Beleg für die Schwierigkeit, überhaupt kritisch über Technologie zu berichten. Unabhängig davon, ob und ggf. in welchem Umfang Bloomberg hier geschlampt hat: Tech-Journalisten bleiben in besonders hohem Maße anfällig für Instrumentalisierung, denn in den allermeisten Fällen können sie sich nur auf ihre Quellen verlassen. In den Code können sie nicht gucken. Ein belastbares und diverses Quellennetz aufzubauen ist nun eine Anstrengung, die sich kaum eine Redaktion noch leistet, bzw. leisten kann. Gut, gerade Bloomberg hätte natürlich eigentlich die Mittel.....

  2. Florian Schairer
    Florian Schairer · vor mehr als 5 Jahre

    Haha, das ist ja manchmal genau der Grund, warum Artikel so schnell rausgehauen werden: aus Angst, dass ein paar Stunden später das Thema von selbst zerbröselt ist ;-)

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Technologie und Gesellschaft als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer KuratorInnen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.