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Zeit und Geschichte

Nachzählung: Bush vs. Gore 2000 und was uns das über 2020 erzählt

Florian Meyer-Hawranek
Head of Content, PULS

Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika

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Florian Meyer-HawranekFreitag, 06.11.2020
Eine umkämpfte US-Wahl samt juristischen Auseinandersetzungen um Stimmennachzählungen, unangekündigten Besuchen aus den Wahlkampfteams in Auszählungszentren und tagelanger, landesweiter Ungewissheit gab es schon mal. 2000 standen sich George W. Bush und Al Gore gegenüber. Und der unglaublich knappe Ausgang der Wahl in Florida setzte einen Präzedenzfall - für die polarisierte politische Stimmung in den USA und für den Umgang mit umstrittenen und äußerst knappen Wahlergebnissen in Präsidentschaftsrennen. Auch wenn der Präzedenzfall damals eigentlich um jeden Preis vermieden werden sollte. 


Wer nach einem historischen Vergleich fahndet auf der Suche nach Antworten, wie weit Trump jetzt mit seinem Versuch kommen könnte, einzelne Wahlergebnisse in US-Bundesstaaten juristisch anzuzweifeln, landet unweigerlich im Jahr 2000. In der Präsidentschaftswahl damals kam das Endergebnis nicht eine Nacht oder eine Woche später, es dauert länger als einen Monat. Ausgangslage war der Streit um eine verfrühte Siegesmeldung eines US-Senders, der Florida, mit 25 Stimmen im Electoral College damals der entscheidende Staat, an George Bush gab. Die Meldung wurde später wieder zurückgezogen, genauso wie die telefonische Gratulation Gores an Bush, die Gore ebenfalls kurz darauf wieder zurückzog. Daraufhin begann das Tauziehen: Eine angeordnete maschinelle Neuzählung der Stimmen brachte einen hauchdünnen Vorsprung für Bush - aber kein Ergebnis, das Bestand hatte:

Am 8. Dezember - einen Monat nach der Wahl - ordnet der Oberste Gerichtshof Floridas eine erneute Zählung per Hand an. Parallel beschäftigte sich der Oberste Gerichtshof der USA schon mit der Frage, ob das Oberste Gericht Floridas seine Kompetenzen überschritten hat. Schließlich entscheiden die höchsten US-Richter am 12. Dezember mit sieben zu zwei Stimmen, dass die Anordnung einer Nachzählung in nur einzelnen Bezirken gegen den Gleichheitsgrundsatz der Verfassung verstößt. Knapper, nämlich mit fünf zu vier Stimmen, fällt die Entscheidung aus, dass innerhalb der vorgeschriebenen Fristen kein neuer Auszählungsmodus mehr entwickelt werden könne. Damit hatte Bush Florida endgültig gewonnen und wurde der 43. US-Präsident.

Bush - so die Analyse in der gepiqden Podcast-Episode - setzte sich damals durch, weil er härter, aggressiver und mit dem klaren Plan, niemals aufzugeben, in dieses Tauziehen ging. Ein Auftreten, das heute in dieser Form nicht mehr möglich wäre, schätzen die politischen Analysten von NPR. Oder das zumindest vom politischen Gegner genauso hart gekontert würde. Die Podcast-Episode von NPRs "Troughline" ist eine Wiederholung von "It's Been a Minute with Sam Sanders", die Ende Oktober veröffentlich wurde - mit einem ausgezeichneten Gespür. Denn die Diskussion, warum das Ergebnis in Florida damals eigentlich einen Präsidenten George W. Bush ins Amt brachte, ist auch jetzt wieder relevant. Auch wenn die Ausgangslage im Jahr 2000 eine ziemlich andere war.

Nachzählung: Bush vs. Gore 2000 und was uns das über 2020 erzählt

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Kommentare 2
  1. Yvonne Franke
    Yvonne Franke · vor mehr als 3 Jahre

    Dass Gore Bush damals versehentlich vorzeitig gratulierte, kommt einem von heute aus betrachtet ja vor wie ein Vorgang aus einer Zeit mit ganz antiker Etikette. So im Vergleich.

    1. Florian Meyer-Hawranek
      Florian Meyer-Hawranek · vor mehr als 3 Jahre

      Absolut. Der Unterschied war, dass das zwei Kandidaten waren, die zumindest beide an das selbe System glaubten. Hat Maggie Haberman auch nochmal in einer der Daily Episoden vergangene Woche gut rausgearbeitet: https://www.nytimes.co...

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