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Wie die AfD in Kinderköpfe will – Flyer vor Schulen

Paulina Fröhlich
Programmleitung "Zukunft der Demokratie" bei Das Progressive Zentrum, ehrenamtlich bei Kleiner Fünf
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Paulina FröhlichMittwoch, 04.04.2018

Vor einer Grundschule und einem Gymnasium in Sachsen-Anhalt baut die AfD früh morgens einen Stand auf. Thomas Tillschneider und Jan Wenzel Schmidt verteilen Flyer an SchülerInnen aller Altersklassen.

Auf dem Flyer geht es um Gewalttaten an Schulen. Ein Fragebogen möchte von den Kindern wissen: Wann und VON WEM wurdest du das letzte Mal angegriffen? Das Feld "Herkunft" lädt dazu ein, anzugeben, ob wohl möglich ein böser Ausländer hinter der Tat steckt.

Man wolle alles dafür tun, dass Schüler "ohne Angst vor Ausländergewalt" auf die Schule gehen, heißt es in dem Flyer.

Der Schulleiter ist empört darüber, dass die AfD behauptet, seine Schule sei ein "Hort der Gewalt". Mit Pamphleten wie diesem, sagt er mit dem vor Rechtschreibfehlern strotzenden Flyer in der Hand, könnte die Warnung vor Gewalt eine selbsterfüllende Prophezeiung werden. Dabei ist Gewalt an Schulen laut dem Bildungsministerium Sachsen-Anhalts trotz steigender SchülerInnenzahlen gesunken.

Weil die Aktion nicht auf dem Schulgelände stattfand, hat die Partei legal gehandelt. Interviewte SchülerInnen stören sich trotzdem daran: "Mit solchen Problemen, die da stehen, hatten wir nie zu tun".

Der Artikel vergleicht den Hintergrund des Flyerstands mit den berüchtigten NPD-Schulhofaktionen, bei denen Rechtsrock-CDs verteilt wurden. 

Einen guten Umgang mit der Schrift findet Bildungsministeriums-Sprecher Thurmann: Sie sei "ein willkommener Anlass, um manipulierende Sprache mal im Unterricht zu thematisieren".



Die Aktion (Standort und Inhalt) sollte uns eine Warnung sein. VertreterInnen dieser Partei machen vor kaum etwas Halt, um ihre gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in die Welt zu tragen. 

Wie die AfD in Kinderköpfe will – Flyer vor Schulen

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Kommentare 1
  1. Christian Huberts
    Christian Huberts · vor fast 6 Jahre

    Danke für den piq!

    »Die AfD hat einen neuen Ort gefunden, um Hetze unters Volk zu bringen«. Aktuell recherchiere ich viel in Gaming-Communities und auch dort werden gezielt Kinder und Jugendliche von (semi-offiziellen) AfD-Gruppen angesprochen. Auf dem großen Distributionsdienst »Steam« gibt es etwa diverse AfD-Clans (quasi keine von den anderen Parteien), die sich zwar oft satirisch geben, aber dennoch Hetze und rechtsextreme Inhalte verbreiten. Der Administrator einer der größten »Steam«-AfD-Gruppen ist gleichzeitig Mitglied bei der Identitären Bewegung und leitet eine Diskussionsgruppe, die Neutralität behauptet, aber in erster Linie der AfD das Wort redet. In allen diesen Gruppen lassen sich erschreckend viele, sich offen zeigende Neonazis finden. Schulhof-CDs braucht es nicht mehr, hier wird Musik von »Übermensch« und Co. direkt verlinkt, ohne dass von »Steam« moderierend eingegriffen wird. Eine Einordnung durch Lehrende gibt es nicht. Ebenso verschlafen die meisten antifaschistischen Organisationen, was sich gerade in dieser Subkultur der einflussreichen Spielkultur zusammenbraut. Noch halten sich die Zahlen in Grenzen, aber ein paar analoge Flyer könnten sich schon bald als das geringste Problem herausstellen.

    Sorry für das Koreferat, aber ich bin immer wieder ein wenig erstaunt darüber, wie »analog« über auf Kinder und Jugendliche gezielte Propaganda nachgedacht wird. »Digital« erlebe ich, dass die AfD schon in vielen jungen Köpfen angelangt ist. Nicht bloß als politische Alternative, sondern auch als Möglichkeit, zu trollen, zu provozieren und zu rebellieren, ohne sich über Konsequenzen Gedanken zu machen. Schaut man auf die letzten Wahlen in den USA und auf Reddit-Foren wie »/r/The_Donald«, bekommt man einen Eindruck davon, welcher Einfluß hier potentiell ausgewirkt wird. Ach ja, für »Reconquista Germanica« wird auf »Steam« ebenso rekrutiert.

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