Manchmal brauchen wir einen kleinen Arschtritt. Eine Erinnerung daran, was eigentlich wichtig ist. Und das unsere Gesellschaft nur so gut ist, wie die Teile, die wir alle dazu beitragen.

ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo schreibt für ZEIT-Campus einen liebenswert enthusiastischen Appell an Studierende, Verantwortung zu übernehmen, Mut zu haben und sich ein ordentliches Stück Idealismus zu leisten. Ein Appell, den man sich auch als Nicht-Studierender zu Gemüte führen kann.

Er schreibt über die Herzensbildung, die Bedeutung und den Frust der Menschen gegenüber den Eliten und warum es dennoch gerade lohnt, sich als Teil der Elite zu verstehen, wenn man mit der richtigen Portion von Herzensbildung, Verstand und Mut Verantwortung übernimmt. Und das es sich lohnt, auch einmal Umwege zu gehen.

Di Lorenzo zitiert zum Schluss den 2016 verstorbenen Roger Willemsen aus seinem letzten, unvollendeten Werk:

Roger rät darin, unser Handeln nicht so sehr aus der Historie heraus erklären zu wollen. Auch die Überlegung, wie wir wohl künftig leben werden, sei nicht wesentlich. Stattdessen fordert er jeden Einzelnen dazu auf, aus der Zukunft heraus unsere Gegenwart zu betrachten. Die Frage, die wir uns stellen sollen, lautet: Wer werden wir gewesen sein? Gemeint ist damit, dass wir uns aus den Augen derer betrachten, die nach uns kommen: Wie werden die Menschen der Zukunft über uns urteilen?

Was für ein Aufruf in Zeiten des GroKo-Frusts, vielleicht gerade deshalb und gerade jetzt auch selbst politisch aktiv zu werden! "Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt." – hat Gandhi einmal gesagt.