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Skripal, das "Russen-Gift" und die Medien. Oder: Wenn Russia Today den Faktencheck macht

Fabian Goldmann
mal Journalist, mal Islamwissenschaftler, je nachdem

...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.

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Fabian GoldmannDienstag, 17.04.2018

Ich halte nicht viel von FakeNews. Also von falschen Nachrichten sowieso nicht, aber auch nichts von dem Begriff. Zum einen, weil von ominösen mazedonischen Wahlbeeinflussungsposts bis zum Zahlendreher im Zweifel alles als FakeNews gilt. Vor allem aber, weil sich von Trump bis BpB dann doch in einer Definition alle einig sind: FakeNews machen immer die anderen. Unter dieser Annahme verpasst man gleich zweierlei: Wenn die anderen doch mal was richtig machen. Und wenn man selbst etwas falsch macht. Denn die ständige Gefahr als Systemnutte oder Verschwörungstheoretiker abgestempelt zu werden, stärkt nicht unbedingt die Bereitschaft zur Selbstkritik.

Die folgende Geschichte handelt deshalb nicht von FakeNews, sondern von der guten alten Zeitungsente. Sie geht so: Als die OPCW vergangene Woche ihre Ergebnisse zum Fall Sergej Skripal vorstellte, titelten Medien "OPCW bestätigt russische Herkunft des Gifts" (Zeit Online), "Nervengift stammt laut Fachleuten von OPCW aus Russland" (FAZ) oder "Es war ein Russen-Gift" (BILD). Süddeutsche, SpOn, Dradio, DW ... sie alle berichteten faktenwidrig. Denn der OPCW-Bericht bestätigte zwar, dass die eigenen Proben mit denen britischer Ermittler übereinstimmten. Deren Deutung, wonach es sich um das Nervengift Nowitschok handle und dies wiederum aus Russland stamme, schlossen sie sich nicht an. 

Dass es für Journalisten möglich war, dies korrekt wiederzugeben, bewies hingegen RT Deutsch. Die gute Nachricht: Einige Redaktionen korrigierten ihren Fehler. Die schlechte: Die geschah so dezent wie möglich. Transparente und selbstkritische Reflektionen darüber, dass vielleicht nicht nur eine falsche AFP-Meldung, sondern auch fehlende Recherche, Zeitdruck, politischer Bias oder was auch immer zur Falschberichterstattung beigetragen haben könnte, gab es nicht.

Eine etwas unaufgeregtere Zusammenfassung als bei RT Deutsch gibt es bei Thomas Borgböhmer von Meedia. Zusätzliche Einordnungen liefert Florian Rötzer bei Telepolis.

Skripal, das "Russen-Gift" und die Medien. Oder: Wenn Russia Today den Faktencheck macht

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Kommentare 2
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 6 Jahren

    Dein Anliegen halte ich für richtig, allerdings wenn ich mir die RT-Webseite ansehe und die Kommentare unter dem Beitrag lese, wird mir mulmig. Das ist so böse und falsch.

    1. Fabian Goldmann
      Fabian Goldmann · vor 6 Jahren

      Kann ich verstehen. Ursprünglich wollte ich den Meedia-Text piqen. Über den wurde ich auch auf das Thema aufmerksam. Aber nachdem ich den ersten Absatz geschrieben hatte, erschien mir das als inkonsequent.

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