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rbb: Wir müssen reden! Warum gehen im Osten so viele auf die Straße

Lutz Müller
Diplomökonom

Geboren 1956. Längste Schulzeit in Döbeln/Sachsen. Statistikstudium in Odessa. Tätigkeiten für verschiedene statistische Institutionen im In- und Ausland, Schwerpunkt Wirtschaftsstatistik und Beratung im Transformationsprozess. Un-Ruhestand in Berlin.
Kontakt: odessa.ua@sonnenkinder.org

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Lutz MüllerMittwoch, 19.10.2022

Zu der Sendung, die ich gestern live zur Primetime im rbb sah, hätte ich fast einen Unpiq geschrieben. Und zwar nicht wegen des Themas oder der Sendung selbst, der Grund ist ein anderer. Ich fand sie nicht in der ARD-Mediathek und auch nicht auf der rbb-Website, sondern zunächst auf YouTube – mit der Schlagzeile:

     „ZIVILCOURAGE live! Ja, es gibt sie noch:
     COOLE MUTIGE MENSCHEN MIT HALTUNG
     im rbb am 18.10.2022“

Der RBB sendete diesmal aus Frankfurt an der Oder. Der Link unten führt zum Original der Sendung auf einem Videoportal.

Dmitrij Kapitelman hatte in einem piq am Vorabend des Nationalfeiertags die neue Qualität der Montagsdemos im Osten als „deutsche Dreistigkeit“ aufgegriffen. Der empfohlene SZ-Artikel versuchte, die ostdeutschen Befindlichkeiten zu ergründen, die diese neue Demonstrationswut hervorrufen. Das Element der „Putinzombies“ wurde nur tangiert.

Was ich gestern sah, übertraf meine Befürchtungen. Die Märkische Oderzeitung berichtet in zwei Beiträgen auf S. 15 ihrer heutigen Printausgabe über die Montagsdemos und ihren immer aggressiveren Ton:

  • „Russland-Flaggen und Russland-Rufe auf den Demonstrationen am Montag machen vielen Geflüchteten in Frankfurt (Oder) Angst.“
  • „Teilnehmer der Frankfurter Montagsdemo schimpfen am offenen Mikrofon über das ‚Berliner Regime‘.“

Einer der Demo-Teilnehmer rief dann auch dazu auf, die rbb-Talkshow „Wir müssen reden!“ zahlreich zu besuchen und sich friedlich zu verhalten. Der Kreis der am Dienstagabend Versammelten spiegelte dann auch überwiegend diese Einstellungen wider.

Aber nicht nur. Der Zuschauer bekommt ein Bild von der extrem schwierigen Lebenssituation einer zunehmenden Zahl Ostdeutscher, insbesondere im strukturschwachen ländlichen Raum. Schon zu Zeiten preisgünstigerer Energie konnten sie ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten. Die Zahl Hilfsbedürftiger ist immens gestiegen. Talkshow-Gäste aus Landes- und Bundespolitik und Teilnehmer*innen äußern konstruktive Forderungen an die Politik.

Zu Wort kommen ukrainische Viadrina-Studentinnen, die über ihre Gefühle der Dankbarkeit für die Aufnahme in Deutschland berichten, aber auch über Ängste, die die in der Stadt herrschende Atmosphäre bei ihnen hervorruft.

Der Beifall wallt auf, als die Rede auf Russland kommt, das Deutschland gegenüber immer freundschaftlich gesinnt war. Alle Sanktionen müssten fallengelassen werden, da sie angeblich uns am meisten schaden usw. Der Eindruck entsteht, dass die Leute, die frenetisch darauf klatschen, nie wirkliche Freundschaft zu Russland pflegten. Dass die Menschen in der Ukraine und auch sozial schwächere Deutsche ihnen egal sind. Dass es ihnen nur um Besitzstandswahrung geht. Ein Kommentar (Nr. 12) zur Sendung schreibt:

     „… Das A bschaffungsmodell F ür D eutschland hingegen
      unterstützt das sadistisch-brutale Russland
      und zeigt peinlich die russische Flagge.“

Nach konstruktiver Kritik an der aktuellen Politik fordert Gregor Gysi erneut umgehende Verhandlungen mit Russland, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Wie das gehen soll, bleibt offen. 

rbb: Wir müssen reden! Warum gehen im Osten so viele auf die Straße

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Kommentare 2
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als ein Jahr

    Selbst unter Hitler zur Zeit des Hitler-Stalin-Pakts hätte kein "deutscher Patriot" Russlandflaggen geschwenkt.

    1. Lutz Müller
      Lutz Müller · vor mehr als ein Jahr

      Ganz bestimmt nicht. Wenn wir bei dieser Parabel dann noch daran denken, dass Deutschland eine Diktatur war, der Pakt im Geheimen geschlossen wurde und dass sich heute jeder aus vielen Quellen informieren und ein Bild vom Zeitgeschehen erarbeiten kann, macht es die Sache noch schlimmer.

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