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Proteste im Sudan: "Die Bewegung kann diesmal Erfolg haben"
Autor und Journalist
picker für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Piqd dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Vor knapp zwei Wochen, am 11. April, wurde der langjährige, autoritär regierende Präsident Omar al-Baschir von einem Militärrat entmachtet und festgesetzt. Man darf gespannt sein, ob er in absehbarer Zeit an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ausgeliefert werden wird. Gegen ihn liegt dort seit 2008 ein Haftbefehl wegen Völkermordes in der Region Darfur vor. Spannender aber ist, was darüber hinaus zurzeit im Sudan passiert, dem immerhin drittgrößten Staat Afrikas. Trotz der Absetzung al-Baschirs demonstrieren immer mehr junge Menschen für umfassende Reformen, nicht zuletzt Frauen und die Kinder der herrschenden Schicht. Sie hätten ihre Proteste über eine längere Zeit vorbereitet und seien breit vernetzt, berichtet die Sudan-Expertin Marina Peter. Um zu verhindern, dass sich in ihrem Land wiederholt, was in Libyen, Ägypten und Syrien schiefgegangen ist, setzten sie auf Gewaltlosigkeit. Es wäre natürlich ein großer Erfolg, wenn ausgerechnet im Sudan ein friedlicher Wandel gelingen sollte. Marina Peter macht auch auf einen Punkt aufmerksam, den man leicht übersehen könnte: Man müsse den militärischen Gruppen hoch anrechnen, sagt sie, dass sie die Situation bislang nicht benutzt haben, um bewaffnete Kämpfe anzuzetteln. Kompliziert werde es spätestens, wenn die Zeit der Kompromisse nahe. Dann zeigten sich die Hardliner auf allen Seiten.
Quelle: Interview von Bernd Ludermann welt-sichten.org
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