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Ein Terroranschlag mit Ansage – wie der Mörder von Christchurch die sozialen Medien nutzt

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsFreitag, 15.03.2019

Um 13:28 Uhr kündigt ein anonymer Nutzer auf dem Online-Forum 8chan an: "Ich werde die Invasoren angreifen, und ich werde den Angriff auf Facebook live streamen." Kurz darauf eröffnet ein Terrorist in einer Moschee in der neuseeländischen Stadt Christchurch das Feuer auf Gläubige beim Freitagsgebet. Er ermordet dutzende Menschen. Seine Taten überträgt der Terrorist in Echtzeit über Facebook und andere soziale Medien.

"Vieles spricht dafür, dass die Nachricht in dem Forum tatsächlich von dem Schützen stammt. Wenig später überträgt der Australier 17 Minuten lang live in die ganze Welt, wie er unschuldige Menschen umbringt", schreibt Simon Hurtz für die Süddeutsche Zeitung. Und weiter: "8chan-Nutzer feuern den Mörder an und feiern ihn. Einer postet das Bild eines salutierenden Mannes, ein anderer antwortet mit Hakenkreuzen."

Seine Tat und die Verbreitung seines Anschlages hat der Angreifer lange geplant. Sein 8chan-Post verlinkt auf ein 73-seitiges Manifest. Das Pamphlet steckt voller rechtsradikaler Aussagen und Symbole, Muslime werden darin als "Invasoren" bezeichnet. Und Rechtsradikale wie Anders Behring Breivik und Dylann Roof als Vorbilder aufgeführt.

"Das zeigt zwei Dinge: Erstens radikalisieren sich Menschen im Netz. Oft sind es junge, weiße Männer, die sich in kruden Foren gegenseitig aufstacheln. Amokläufer und Terroristen werden dort als Helden verehrt, die handeln und nicht nur reden. Es ist eine Welt voller hasserfüllter Meme und Aufrufen zur Gewalt", analysiert Hurtz. "Teilweise ziehen sich die Fremdenfeinde in geschlossene Gruppen zurück, teilweise nutzen sie öffentliche Imageboards wie 8chan, wo sie anonym posten. Die Betreiber werten diese Posts als Meinungsäußerung und übernehmen keine Verantwortung für Inhalte."

Und zweitens vernetzen sich Rassisten in den Nischen des Internets, suchen für ihre Untaten aber die größtmögliche Bühne. Diese finden sie in sozialen Medien, über die sie oft unkontrolliert ihre Hassbotschaften verbreiten können. 

Facebook hat mittlerweile den Stream des rechtsextremen Terroristen gelöscht und Twitter den Account des Täters entfernt. Aber vergeblich versuchte die neuseeländische Polizei, das Video mit den Mordszenen aus dem Netz zu tilgen. 

Dafür ist es längst zu spät. Denn unzählige Nutzer laden den Film hoch und verbreiten sie weiter. Wer die Aufnahmen sucht, der findet sie auch mühelos. Dazu tragen auch viele Medien bei, die immer noch Ausschnitte des Videos zeigen – trotz aller Appelle, dem Täter auf diesem Weg nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Ein Terroranschlag mit Ansage – wie der Mörder von Christchurch die sozialen Medien nutzt

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