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Die irre Welt der Reichsbürger von Berlin-Lichterfelde

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
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Theresa BäuerleinSamstag, 16.05.2020

Wenn es nicht so bedrohlich wirken würde, könnte man wirklich herzlich darüber lachen: Die 58-jährige "Uta Mahler" hat jahrelang von Berlin aus den Aufbau einer Reichsbürgergruppe gesteuert, die das Ziel hatte, die Bundesrepublik Deutschland abzuschaffen.

Ein Aussteiger hat dem Tagesspiegel Unterlagen zugespielt, die das Innenleben der Gruppe zeigen – ihre Vorstellungen und Wünsche, ihre Hierarchien. Darunter auch allerlei wahnsinniges Zeug:

Gefängnisinsassen sollen künftig nur noch „rohe und unbehandelte Lebensmittel“ erhalten. Sogar die künftigen Feiertage hatte die Gruppe bereits festgelegt: In ihrem Deutschland sollen ausschließlich „ursprüngliche“, also von „vor der Christianisierung“, gelten: Der 29. September wäre „Wodanstag“ – als „Dank an Wodan für die Ernte“.

Oder auch:

Im März 2017 setzten sie Frank-Walter Steinmeier über die Errichtung ihres „Höchsten Gerichts“ in Kenntnis. In einem Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin teilen sie „die Aufhebung des Burgfriedens vom 4. August 1914“ mit. Angela Merkel erteilte die Gruppe ein „Zutritts- und Tätigkeitsverbot in den Gebäuden des Deutschen Bundestags“. Überdies müsse die Kanzlerin umgehend „das Unternehmen Bundesrepublik Deutschland schließen“.

Oder das hier:

Dazu kommen diverse Verschwörungstheorien: Impfen ist gefährlich, die Bundeskanzlerin erhält für jeden Flüchtling zehn Millionen Euro, die Erde ist von sogenannten Reptiloiden unterwandert, Echsenwesen in Menschengestalt.

Das kann man eigentlich nicht ernst nehmen, aber Reichsbürger sind nicht harmlos. Sie erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an, sondern betrachten sie als Firma, und weil diese keine Gesetze erlassen darf, muss man sich ihrer Ansicht nach auch nicht an sie halten.

Die Reichsbürger Brandenburgs sollen den Justizminister Stefan Ludwig bedroht und versucht haben, den Holocaustleugner Horst Mahler freizupressen. Neben Erpressungen werden den Mitgliedern Sachbeschädigungen, Nötigungen und versuchte Freiheitsberaubungen vorgeworfen – die sie durch ein selbst ernanntes Gericht legitimieren wollen.

In den vergangenen zwei Jahren hat das Gericht mehrfach Personen in Abwesenheit zu Millionenstrafen verurteilt. Das Mindeststrafmaß beim Vergehen „Staatszersetzung“ beträgt 9.000 Feinunzen Gold, was allerdings „auch in zehn Millionen Euro beziehungsweise zehn Jahre Arbeitsdienst“ umwandelbar sei.


Laut Verfassungsschutz gibt es bundesweit inzwischen 19.000 Reichsbürger, allein in Berlin und Brandenburg sind es jeweils mehr als 650.

Die irre Welt der Reichsbürger von Berlin-Lichterfelde

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