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Deutsche Kleinwaffenexporte steigen drastisch – ein Skandal, der kaum wahrgenommen wird

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsSonntag, 03.09.2017

Der Name klingt niedlich, harmlos: Kleinwaffen. Aber mit keinem Waffentyp werden in den Kriegen und Konflikten dieser Welt mehr Menschen getötet – nicht mit Panzern, Kampfflugzeugen oder Mittelstreckenraketen. Kleinwaffen, so lautet die gängige Definition, sind Waffen, die ein Kämpfer allein tragen kann. Flugabwehrraketen, Granatwerfer, Maschinengewehre und Maschinenpistolen gehören dazu. Und die am meisten verbreitete Waffe überhaupt, die AK-47, die Kalashnikov. Aber auch das deutsche Sturmgewehr G3, das von Heckler & Koch entwickelt wurde, gehört zu dieser verheerenden Waffengattung.

"In internen und regional grenzüberschreitenden Konflikten werden die meisten Todesfälle durch den Einsatz von Kleinen und Leichten Waffen verursacht, größtenteils durch kriminelle Gewaltverbrechen", stellt das Kabinett Merkel in seinem "Zwischenbericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter in den ersten vier Monaten des Jahres 2017"  fest. 

Und sich selbst bescheinigt es eine verantwortungsvolle Politik: "Die Bundesregierung legt besonders strenge Maßstäbe an die Genehmigungserteilung für Exporte von Kleinwaffen in Drittländer an."

Nun sind die Ausfuhren genau dieser Waffengattung erneut angestiegen. Die Bundesregierung habe im ersten Halbjahr 2017 die Ausfuhr von fast drei Mal so vielen Kleinwaffen genehmigt wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Insgesamt wurden Waffen im Wert von 32 Millionen Euro verkauft." Besonders frappierend: Auch Drittländer erhalten deutlich mehr Pistolen und Gewehre aus Deutschland. Zu den besten Kunden der Waffenschmieden von Eckernförde bis Oberndorf gehören Indien (genehmigte Importe in Höhe von 6,25 Millionen Euro) und der Oman (1,58 Millionen Euro). Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Abgeordneten Jan van Aken (Die Linke). 

Wie das zu ihren strengen Maßstäben passt, das dürfte die Bundesregierung nur schwerlich erklären können.


Deutsche Kleinwaffenexporte steigen drastisch – ein Skandal, der kaum wahrgenommen wird

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Kommentare 4
  1. Bernhard Wardein
    Bernhard Wardein · vor mehr als 6 Jahre

    "Small arms" wird mit Handfeuerwaffen übersetzt.

    1. Hauke Friederichs
      Hauke Friederichs · vor mehr als 6 Jahre

      Im Deutschen fallen auch automatische Gewehre unter Kleine und leichte Waffen

  2. Thomas Pache
    Thomas Pache · vor mehr als 6 Jahre

    Das Problem mit Waffen wie dem G3 ist, dass es überwiegend unter Lizenz in anderen Ländern (hier beispielsweise 15!) gefertigt wird / wurde. Da sind also nicht mal notwendigerweise deutsche Fabrikate im Umlauf, was die Ausfuhrkontrolle ungleich schwerer bis unmöglich macht.

    1. Hauke Friederichs
      Hauke Friederichs · vor mehr als 6 Jahre

      Das gilt aber nur für G3, MG3 und MP5. Das G36 wird "nur" in zwei Ländern nachgebaut (darunter allerdings Saudi-Arabien). Andere Fabrikate sind "Made in Germany". Technologietransfer durch Lizenzgvergaben sind aber tatsächlich ein großes Problem. Darüber habe ich in meinem Buch "Bombengeschäfte" geschrieben. Viel publiziert hat dazu auch Jürgen Grässlin. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit diesem Thema.

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