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Fundstücke

Der Fall Wirecard ist auch ein Fall Deutschland

Rico Grimm
Journalist
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Rico GrimmFreitag, 19.06.2020

Wirecard ist eine bayerische Firma aus dem Bereich "Fintech". Sie stellt allerhand strukturelle Dienstleistungen bereit, um digitale Zahlungen abzuwickeln. Mit diesem Geschäftsmodell wuchs die Firma in atemberaubender Geschwindigkeit, und wurde als einer der wenigen großen deutschen Zukunftsunternehmen zu einen Liebling der hiesigen Finanzszene, inklusive Aufnahme in deutschen Leitindex für Aktien beim Kursstand von fast 180 Euro. Während ich diese Zeilen schreibe, ist eine Aktie noch 25 Euro wert.




Vor ein paar Jahren gab es erste Betrugsvorwürfe von US-amerikanischen Shortsellern (das sind Menschen, die mit fallenden Kursen Geld verdienen). Damals wurde der Vorwurf abgewehrt, der Aktienkurs vervielfachte sich, aber die Gerüchte um Ungereimtheiten verschwanden nie. Zuletzt hatte die britische Financial Times über neue Details berichtet, was die Polizei in Singapur zu Hausdurchsuchungen veranlasste. 



Wie haben die deutschen Behörden reagiert? Nun, die deutsche Staatsanwaltschaft hat den Journalisten der Financial Times verklagt, und die deutsche Börsenaufsicht hat Leerverkäufe verboten. Gleichzeitig wiesen fast alle professionellen Analysten die Vorwürfe ab. 



Eine Schlussfolgerung liegt nahe, und sie muss natürlich wieder ein ausländischer Journalist ziehen: Deutsche Anleger, Behörden und Analysten wollten nicht wahrhaben, was wahrscheinlich war im notorisch undurchsichtigen Geschäft mit digitalen Zahlungen. Es lag Betrug vor. 

Der Fall Wirecard ist auch ein Fall Deutschland

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Kommentare 4
  1. Hartmut Bischoff
    Hartmut Bischoff · vor fast 4 Jahre

    Bei Wirecard kommen tatsächlich viele Aspekte des deutschen Lokalkolorit zusammen.
    Was allerdings wirklich schlimm ist: Offenbar hat die DWS, die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank mit Anlegergeld gegen die FT gewettet:
    "That was significant because it showed that DWS managers had gone on a Wirecard buying spree immediately after the Financial Times had published extensive evidence suggesting that a large portion of Wirecard’s revenue and profits did not exist. Mr Albrecht and his colleagues had bet more than €500m of their investors’ money that the FT reporting was wrong." (https://www.ft.com/con...)
    Das passiert, wenn der Finanzmarkt zu klein ist, sich stabile Netzwerke bilden, die mit selektierten Fakten - in diesem Fall in Wagenburg-Mentalität - unanfechtbare Entscheidungen treffen.

    1. S. K.
      S. K. · vor fast 4 Jahre

      Danke für den piq! Gibt es einen guten Artikel im “explain like I’m five” Prinzip über diese Art Betrug?
      Wie kann man 2 Mrd Cash in eine Bilanz dichten und warum ist es offensichtlich so schwer zu belegen?

    2. Rico Grimm
      Rico Grimm · vor fast 4 Jahre

      @S. K. Nun ja, ich fürchte, wir müssen erstmal warten bis das ganze Dickicht gelüftet ist. Klar ist aber, dass gerade Firmen wie Wirecard, die Finanzdienstleistungen zur Verfügung stellen, es strukturell leichter haben, zu betrügen. Denn ihr Produkt "Geld" existiert nur digital.

    3. S. K.
      S. K. · vor fast 4 Jahre

      @Rico Grimm Großartig, der follow up!

      https://www.piqd.de/su...

      Vielen Dank dafür!

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