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Battlerap und die Medien: Wenn Journalisten stolz darauf sind, keine Ahnung zu haben

Fabian Goldmann
mal Journalist, mal Islamwissenschaftler, je nachdem

...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.

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Fabian GoldmannSonntag, 15.04.2018

Bei diesem Thema scheint es für Journalisten üblich zu sein, zuerst die eigene Ahnungslosigkeit zu beteuern. Deshalb: Wer schaut denn bitte den Echo!? Und Deutschrap??? Dann doch lieber gleich Schlager!

Das ist allerdings gelogen. Ich hab den Echo nicht nur geguckt, ich hab sogar davon geträumt: Im Glauben, so die Antisemitismus-Vorwürfe entkräften zu können, ließen die Macher die Show in der Version meines Unterbewusstseins von Sun Diego (in der Kippa- statt Schwammausführung) mit einem Medley aus Eloah und Yellow Bar Mitzvah eröffnen, bis nach ein, zwei Minuten ein riesiger Monster-Truck mit Kollegah am Steuer  durch einen noch riesigeren Neonröhren-Davidstern sprang. Zu einer Art Rotlichtmassaker 2 und brennender Echo-Kulisse versöhnten sich schließlich nicht nur die beiden größten deutschen Battlerapper, sondern gefühlt die ganze Welt mit ihnen.

Die Realität war dann leider nicht ganz so unterhaltsam. Da hoppsten erst Kollegah und Farid Bang und dann Heerscharen von Journalisten in der immer gleichen uninspirierten Choreographie auf der Stelle. Das wiederum macht es an dieser Stelle schwer, den gewünschten guten Journalismus zum Thema zu empfehlen. Lange Zeit schien es sogar so, als sei dieser verkaterte After-Afterparty-Rant das Fachkundigste, was sich zum Thema auftreiben lässt.

Das Problem: Bis auf wenige Ausnahmen verhalten sich Hip Hop und guter Journalismus in etwa zueinander wie Campino und glaubwürdige Gesellschaftskritik. Eine Ausnahme heißt Dennis Sand, der für Die Welt das Problem mit Battlerap und seinen medialen Echo-Kammern klarer definiert als all die 0815-Berichte der letzten Tage. Damit erbringt er nebenbei den Beweis, dass ein bisschen Ahnung auch in der Deutschrap-Berichterstattung nicht schaden kann.

[Nachtrag: Nun hab ich ein schlechtes Gewissen, weil wegen mir vielleicht einige Leser beim Stichwort "jüdischer Battlerapper" als erstes an Sun Diego denken. Diese Ehre sollte vielmehr Rap am Mittwochs Ben Salomo gebühren.]

Battlerap und die Medien: Wenn Journalisten stolz darauf sind, keine Ahnung zu haben

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Kommentare 1
  1. Monika Kienle
    Monika Kienle · vor 6 Jahren

    Da ich in einer typischen FacebookDiskussion auf der piqd-Seite bin, erhoffe ich mir hier eine bessere Diskussion. Allerdings beobachte ich nur die Farbveränderung der Zustimmungsanzeige.
    Warum trifft dieser Artikel auf so viel Ablehnung obwohl er wertvolle Hintergrundinformation liefert?
    Er fordert eigentlich das wichtigste, was wir in Anbetracht vom Anstieg des Antisemitismus in der Gesellschaft tun sollten: Mit den Leuten reden , nicht über sie. Können wir uns leisten, das abzulehnen?

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