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Arbeitslager in Tibet

Gabriel Koraus

•Ausbildung als Sinologe und Religionswissenschaftler
•Arbeit in der Outdoorbranche mit Fokus auf soziale Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung in globalen Lieferketten

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Gabriel KorausSonntag, 27.09.2020

Es ist zu diesem Zeitpunkt nicht strittig, ob die chinesische Regierung Arbeitslager in den autonomen Gebieten des Landes unterhält oder nicht. 


Sie tut es und bestreitet die Existenz solcher Lager in Xinjiang, der inneren Mongolei (chin.: Nei menggu) und Tibet (chin.: Xizang) auch gar nicht. 

Was hingegen offiziell in - naturgemäß völlig selbstverständlich - konträrer Form bestritten wird, ist der kolportierte Zweck dieser Einrichtung. 

Die Vermutung liegt mehr als nahe, dass der wahre Zweck dieser Zwangsarbeitslager darin liegt, Dissidenten zu bestrafen, ethnische Minderheiten zu kontrollieren und die "Sinisierung" und "Kultivierung" dieser vornehmlich von nicht Han-chinesischen Bevölkerungsmehrheiten bewohnten Gebieten voranzutreiben. Die innere Mongolei ist ein schönes Beispiel, wie effektiv das klappen kann, aber auch in Tibet und Xinjiang scheint es gut zu funktionieren. Deutlich wird dies nicht zuletzt an den (nicht im Artikel erwähnten) Peronalien Zhang Qingli und Chen Quanguo. Beide waren nacheinander jeweils als Parteisekräter der KP China erst für Tibet, dann für Xinjiang zuständig. Ein Indiz für die Kongruenz der in diesen Landesteilen zu bearbeitenden Aufgaben. 

Die chinesische Regierung wiederum sieht in den Lagern denn auch ein Instrument der Entwicklungshilfe, durch welche den unterentwickelten Minoritäten Bildung und Verdienstmöglichkeiten zukommen. Und natürlich geht es um die Bekämpfung religiösen Extremismus und Terrorismus. 


Nach allem, was gerade nach den Veröffentlichungen der letzten Monate über die Lager in Xinjiang und generell über die Lage in Tibet und Xinjiang seit Beginn dieses Jahrtausends bekannt (und bei Reisen in diese Gebiete zu beobachten) ist, ist das gelinde gesagt Bullshit. Die Bevölkerung in diesen Gebieten ist Opfer unglaublicher, im 21. Jh. kaum noch vorstellbarer Repressionen. 

Wie auch immer man zu China im Allgemeinen steht, seinen komplexen innenpolitischen und gesellschaftliche Konstellationen, den Auswirkungen seines wirtschaftlichen Einflusses (den guten und den bedenklichen Aspekten) und der neuen Rolle des Reichs der Mitte beim Kampf gegen die Klimaerwärmung und in den internationalen Beziehungen: bei diesem Thema kann niemand unkritisch bleiben. 


Es mag sein, dass weite Teile der chinesischen (Han-) Bevölkerung nicht so sehr unter den staatlichen Überwachungsmaßnahmen leiden, wie wir im Westen das gern hätten. 

Was aber die systematische und drastische Unterdrückung von Minderheiten angeht, kann es keine Differenzierung und Relativierung geben: das ist und ist und ist ein nicht zu rechtfertigendes Unrecht und ein unfassbares Verbrechen! 





Arbeitslager in Tibet

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