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Wie die Justiz Gewalt an Frauen verharmlost: 7-teiliger TrueCrime Poddy "Der Mörder & meine Cousine"

Florian Meyer-Hawranek
Head of Content, PULS

Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika

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Florian Meyer-HawranekMontag, 20.07.2020

Saskia ist tot – umgebracht durch ihren Partner. Saskias Cousin Burchard lässt die Tat nicht los. Er fragt sich: Hätte ihr Tod verhindert werden können? So einfach und so spannend startet der True Crime Podcast "Der Mörder und meine Cousine". Und doch steckt so viel mehr hinter der Geschichte als ein Abgrund an Gewalt.

In sieben etwa 30-minütigen Episoden spüren Burchard Dabinnus und Tatjana Thamerus der Geschichte des Mordes nach. Sie rekonstruieren wie die Cousine des Autors Dabinnus von ihrem Lebensgefährten getötet wurde. Dabei decken sie ein systemisches Problem auf, das hinter dieser und vielen weiteren Taten steckt: Dass Gewalt an Frauen viel zu oft (von der Justiz) verharmlost wird.

Die Spurensuche der beiden Autor*innen wird zur Anklage - und die hat mich wütend zurückgelassen. Wenn Anwälte, Gutachter und Richter mehr über das "provozierende Auftreten" und die Klamottenwahl der weiblichen Opfer sprechen als über die Übergriffe der männlichen Täter, dann wird der True Crime Podcast zum feministischen Zeitdokument. Manche der diskutierten Taten liegen schon ein paar Jahrzehnte zurück - und trotzdem: Auch heute ist das Problem noch viel zu groß. Alle drei Tage wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner umgebracht. Aber passiert genug, um Frauen vor häuslicher Gewalt zu schützen? In dem Fall, der diesem Podcast zu Grunde liegt, - soviel kann ich hier schon verraten - lautet die Antwort eindeutig: Nein! Damit stößt der Podcast eine notwendige Debatte an. Das macht ihn besonders wichtig. Und schafft für mich auch den eigentlichen Grund, den jeder True Crime Podcast über den Grusel hinaus liefern sollte, um - zumindest von mir - empfohlen zu werden: nämlich die Frage, was man aus dem Erzählten lernen kann und sollte.

Im Newsletter "Die Podcast-Entdecker" hat Till Ottlitz nicht nur hörenswerte (weil gesellschaftlich relevante) True Crime Podcasts vorgestellt, sondern auch einen kleinen Test vorgeschlagen, der noch etwas weiter geht, wenn man das gerade im Podcast boomende Genre True Crime betrachtet. Und ich finde: Diesen Test sollten wir (oder noch besser die Macher*innen solcher Podcasts) True Crime Geschichten zukünftig unterziehen:

1. Gibt es ein öffentliches Interesse daran, dass über diesen Kriminalfall berichtet wird?

2. Weist der Fall auf einen Missstand hin, der über den Einzelfall hinaus geht, oder kann er eine wichtige gesellschaftliche Debatte anstoßen?

3. Kann die Beschäftigung mit diesem Fall potentielle Opfer vor Schaden bewahren?

"Der Mörder und meine Cousine" kann und sollte man auch nach diesem kleinen Test bedenkenlos hören und weiterempfehlen.
Wie die Justiz Gewalt an Frauen verharmlost: 7-teiliger TrueCrime Poddy "Der Mörder & meine Cousine"

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