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Wie deutsche Unternehmen bei Saddam Husseins Massenmord halfen

Reportagen. fm
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Reportagen. fmDienstag, 29.06.2021

Als das Bombardement begann, versteckte ich mich mit achtzehn Freunden in einem Keller. Irgendwann drang der Geruch von süßen Äpfeln zu uns. Einer ging nach-schauen, und als er zurückkam, sagte er: ‚Sie haben uns mit Gas angegriffen.‘ Zum Schutz sollten wir uns feuchte Decken vors Gesicht halten. Gegen acht Uhr am Abend entschieden wir, den Keller zu verlassen und in den Iran zu fliehen. Nach fünf Tagen kam ich zurück, um meine Familie zu suchen. Ich ging in mein Haus, und allein im Keller fand ich 23 Familienmitglieder. Alle waren tot.

Aras Abid Akram, Überlebender

Am 16. März 1988 ließ Iraks Diktator Saddam Hussein die kurdische Stadt Halabja mit Giftgas bombardieren. 5.000 Menschen starben, 10.000 weitere wurden schwer verletzt. Überlebende leiden bis heute an den Folgen des Angriffs. Er war Teil der sogenannten Anfal-Operation des Regimes gegen die kurdischen "Volksfeinde".

Einige Staaten – Schweden, Norwegen, Großbritannien – haben die Verbrechen Husseins im Rahmen der Anfal-Operation als Genozid anerkannt. In Deutschland forderte diese Anerkennung zuletzt die Bundestagsfraktion der Linkspartei.

Rund 60 Unternehmen aus der Bundesrepublik, darunter Preussag, Water Engineering Trading GmbH, Karl Kolb und Pilot Plant, lieferten etwa 70 Prozent der Produktionsanlagen für die chemischen Kampfstoffe. Die Bundesregierung war durch Geheimdienste über die Rolle deutscher Firmen beim Bau der Giftgaslabore im Irak informiert. Trotzdem genehmigte sie weiterhin die Exporte.

Mehr als drei Jahrzehnte nach dem Angriff auf Halabja fordern Überlebende nun Gerechtigkeit. Sie verklagen deutsche Unternehmen. Wegen Verschwörung und Beihilfe zum Völkermord, zu Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sie fordern Schadenersatz für ihr Leid. Eine Million Euro für jeden Toten. Sieben für jeden Überlebenden.

Die Redaktion von Dummy hat Reportagen.fm diesen Text freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Deshalb kann man ihn kostenlos lesen. Wer die großartige Arbeit der Kolleg:innen unterstützen möchte, kann dies durch ein Abo tun: www.dummy-magazin.de.

Wie deutsche Unternehmen bei Saddam Husseins Massenmord halfen

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Kommentare 1
  1. Norbert Simon
    Norbert Simon · vor fast 3 Jahre

    ⸮ Hey! Wenn die Deutschen was können, dann ist das doch wohl „Leute vergasen“! Da sind wir Weltmeister drin. »Made in Germany« hat bei Despoten halt noch immer einen guten Klang. Panzer, Handfeuerwaffen, Gas – Hauptsache, die bringen sich damit gegenseitig um und bleiben, wo sie sind. ⸮

    ⸮ = Klammer für boshaften Sarkasmus. Mit „normalen Worten“ lässt sich das m.E. unmöglich kommentieren.
    „Der Helmut“ hat ja die Namen von Spendern mit in die Kiste genommen. Womöglich aus gutem Grund…

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