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Fundstücke

Wenn der Druck zu groß wird

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

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Christian GesellmannDonnerstag, 30.06.2016

John Seabrook beschäftigt sich in dieser Reportage mit der zerstörerischen Kraft, die von Menschenmengen ausgehen kann. Er berichtet zunächst davon, wie ein Wal-Mart-Angestellter in Long Island zu Tode getrampelt wurde, als während des Superschnäppchentags Black Friday 2008 Tausende Menschen bereits Stunden vor Öffnung des Supermarktes Schlange stehen. Je näher die angekündigte Öffnungszeit rückt, desto größer wird der Druck auf die Eingangstüren, die schließlich nachgeben, woraufhin im Vorraum ein Wachmann unter der hereinströmenden Menschenmenge begraben wird. 

In dem anschließenden Gerichtsprozess zwischen der Familie und Wal-Mart weist die Firma jede Verantwortung von sich mit der Begründung, eine solche "Massenpanik" sei nicht vorhersehbar und nicht kontrollierbar. 

In dem Prozess tritt Paul Wertheimer als Sachverständiger auf. Er leitete bereits 1979 eine Untersuchungseinheit, die herausfinden sollte, wie es zum Tod von elf Menschen kam, die auf den Einlass zu einem Konzert der englischen Rockband The Who warteten. Nachdem er viele Jahre als Eventmanager gearbeitet hatte, ließ Wertheimer der Vorfall keine Ruhe. Er verstand, dass Organisatoren mit wenigen präventiven Mitteln Todesfälle innerhalb von Menschenmengen verhindern könnten, es aus unterschiedlichen Gründen aber nicht tun. Also begann er selbst die Dynamiken von Menschenmengen zu studieren und war bald im Mittelpunkt des Moshpits jedes größeren Grunge-Konzerts anzutreffen. 

Er analysierte Bewegungsmuster und verteilte seine Erkenntnisse darüber, wie man bei Konzerten Gefahr aus dem Weg geht, auf Flugblättern. Vieles davon lässt sich auch auf Situationen wie die Wal-Mart-Tragödie übertragen, zum Beispiel, dass - anders als weithin angenommen - "Massenpanik" und rücksichtsloses Verhalten nur in den seltensten Fällen die Auslöser für von Menschenmengen verursachte Unglücke sind. 

Denn in der Regel baut sich der Druck innerhalb der Menge kontinuierlich und relativ gleichmäßig auf und entwickelt vor allem deshalb unter Umständen tödliche Kraft, weil innerhalb einer Menschenmasse (anders als im Tierreich, wo zum Beispiel Termiten durch Pheromone innerhalb einer Masse miteinander kommunizieren können) kaum Kommunikation möglich ist - die Menschen zum Beispiel gar nicht mitbekommen, dass nur wenige Meter vor ihnen Leute zu Tode gedrückt werden. 

Neben der eigentlichen Geschichte erfährt man durch den Artikel auch eine Menge über kollektives Verhalten und Missverständnisse des Phänomens. 

Wenn der Druck zu groß wird

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