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Von einem, der auszog, um Käfer zu zählen

RiffReporter eG
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RiffReporter eGDienstag, 14.12.2021

Im Netz gab es gestern viel Häme und Spott für das Magazin „Time“, das Multi-Milliardär Elon Musk auf ihrem Titel zur „Person of the Year“ gekürt hat. In der Tat kann man hinterfragen, ob es nicht vielleicht in diesem Jahr ein paar andere Personen gegeben hat, die man in den Mittelpunkt hätte rücken können.

Wir bei RiffReporter versuchen auch Geschichten von Menschen zu erzählen, deren Wert sich nicht in Börsenaktien bemisst. Zum Beispiel die von Käferforscher Thomas Hörren. Er zählt nicht Geld, sondern Insekten und sorgt dafür, dass die Öffentlichkeit von ihrem Verschwinden erfährt.

Klingt öde? Von wegen.

Autorin Sigrid März erzählt die Geschichte eines Mannes, der auch gegen Widrigkeiten seine Passion verfolgt hat.

Zu dieser Zeit war ihm bereits klar, dass seine Zukunft in der Entomologie – der Insektenforschung – liegt. Aber: „Ich komme aus einer Arbeiterfamilie und meine Eltern waren der Ansicht, ich muss was Vernünftiges machen“, sagt Hörren und schmunzelt. Nach dem Realschulabschluss begann er deshalb eine Ausbildung zum Biologisch-Technischen Assistenten. Die Arbeit im Labor enttäuschte, denn sie hatte so gar nichts mit Insekten zu tun. Nach Feierabend drehte er deshalb weiterhin vermodernde Baumstämme um und kroch über nasse Wiesen. Nebenberuflich bastelte er so weiter an seiner Karriere als Koleopterologe.

Allerdings gab es ein Manko: Hörren plante zwar eigene Projekte, aber er konnte beispielsweise kein Geld aus öffentlichen Ausschreibungen beantragen, um diese Projekte durchzuführen. Dafür fehlte ihm die wissenschaftliche Qualifikation. Eine Formalie. Freunde und Kollegen ermunterten ihn zu studieren. Er hatte Glück: Die Universität Duisburg-Essen erkannte seine Berufsausbildung an und nahm ihn auch ohne Abitur auf. Seit dem Wintersemester 2013 studiert Thomas Hörren nun Biologie.

Das Studium habe ihn viel Kraft gekostet, sagt er leise. Er habe nebenbei immer gearbeitet; anfangs als studentische, nach dem Bachelor als wissenschaftliche Hilfskraft. Trotzdem war oft am Ende des Monats das Geld ebenso knapp wie die Zeit zum Lernen. Denn neben Arbeit und Studium gab es noch die biologische Lehre, Ehrenamt in den Vereinen, Gutachten. „Ich bin eigentlich gar nicht so der leistungsorientierte Typ“, sagt er und muss lachen.

Seit einiger Zeit kann Hörren von seiner Arbeit als Käferforscher leben. Und lässt andere an seiner Leidenschaft teilhaben. Er hält Fachvorträge und spricht in Podcasts, Radio- und Fernsehsendungen. Er twittert, berichtet auf Instagram als „totholz.thomas" live vom Alltag eines Insektenforschers. Er gibt den Insekten eine Stimme.

Thomas Hörren teilt seine Expertise, seine Begeisterung und Faszination für Insekten bereitwillig. „Wissenschaftskommunikation kommt oft zu kurz, das möchte ich ändern“, sagt er. Sein Ziel ist, Bewusstsein zu schaffen, auch Krabbeltiere ohne Lobby in die Öffentlichkeit zu bringen, „raus aus der Nerd-Ecke“, wie er es nennt. Inzwischen ist Hörren bekannt, die Haartolle ebenso sein Markenzeichen wie das übergroße Tattoo eines augenlosen Käfers auf seinem Nacken. Gattung Anommatus, erklärt er.
Von einem, der auszog, um Käfer zu zählen

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