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Steve Bannon, die rechte Ein-Mann-Apo mit Größenwahn

Jannis Brühl
Redakteur
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Jannis BrühlSonntag, 31.12.2017
Nahaufnahme eines der interessantesten politischen Akteure unserer Zeit: Steve Bannon, Mastermind der amerikanischen Nationalistenbewegung, der das „Establishment“ vernichten will (das republikanische übrigens mehr als das der Demokraten, zeigt der Text). Gabriel Sherman von Vanity Fair folgt Bannon nach Japan und Washington und beschreibt, wie der als eine Art hyperaktive rechte Ein-Mann-Apo (allerdings eine, die mal eben den US-Präsidenten anrufen kann) versucht, seine Revolution anzuzetteln. Nach seiner Entlassung aus dem Weißen Haus ist Bannon befreit von den Fesseln der Institutionen und versucht, mit „seinen“ nationalistischen Außenseiter-Kandidaten das politische Amerika Stück für Stück nach rechts zu rücken. Dabei flucht er, hackt in den Blackberry, liest und liest, schlürft Energy-Drinks und trägt aus unerfindlichen Gründen zwei Hemden übereinander. Den Eklektiker Bannon bei der Arbeit beschreibt der Autor so:

Bannon is a voracious reader, who sometimes stays up until dawn powering through books, obscure journals, and news articles, scrawling notes in a pocket-size green diary as he goes (during our trip he used downtime to read a Robespierre biography). This was evident as he freestyled about Hillary Clinton, the opposition party media, artificial intelligence, Thucydides, Hollywood, Iraq, Afghanistan, Iran, the opioid crisis, Boeing jets, Brown University, Brexit, the Cloud, the Civil War, the Peloponnesian War, the American Revolution, the Great Depression, Churchill, Napoleon, Hitler, and J.D. Vance.

Wer den Text liest, versteht die Strategie hinter platten nationalistischen Parolen. Bannon setzt auf Offenheit. Der Autor des Textes thematisiert das: Bannon sucht gezielt Berichterstattung ihm eigentlich verhasster Medien – offenbar wissend, dass ihm die Darstellung als „dunkler Strippenzieher“ nur nützen kann. Was er an Konzepten nicht hat, will er offenbar wenigstens durch Angst ausgleichen, die er bei den „liberals“ auslöst.

Die Frage ist nur: Funktioniert seine Strategie? Der Text legt nahe, dass Bannon die Erfolge etwas zu Kopf gestiegen sind. Unbestreitbar hat er mit dem Aufbau von Breitbart und Trumps Sieg gleich große Erfolgsgeschichten geschrieben. Seine persönliche Who-Cares-Attitüde liest sich lustig, aber ist er wirklich in der Machtposition („I have power“), sie sich leisten zu können?

Bannon’s response to all this criticism is a variation on his personal motto: Honey badger don’t give a shit. “I don’t give a fuck,” he told me when I visited him one morning at the Bryant Park Hotel. “You can call me anything you want. Do you think I give a shit? I literally don’t care.”

Sein Optimismus in Ehren, aber: Es wirkt wie extreme Autosuggestion, wenn Bannon beschwört, „seine“ Kandidaten würden einer nach dem anderen die des „Establishments“ ersetzen. Das erscheint etwas vermessen, kurz nach der Niederlage, in der eigentlich unvergleigbaren Abstimmung der Alabama-Senatswahl – sein „deplorable“-Kandidat Roy Moore scheiterte. Und die im Text durchdeklinierte Überlegung, dass Bannon 2020 selbst statt Trump antreten könnte, erscheint gerade wegen dessen niedriger Zustimmungsraten als vermessen, um gemäßigte Republikaner zu gewinnen. Die nämlich verachtet Bannon ja schließlich - und hat kein Problem, das auch laut zu sagen.

Steve Bannon, die rechte Ein-Mann-Apo mit Größenwahn

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