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Roland Kaiser: Meine Mutter hat das Büro von Willy Brandt geputzt
Journalist
Nach dem Hauptschulabschluss arbeitete Ertle auf dem Bau, im Supermarkt und bei der Hundesteuer. Irgendwann fing er an zu schreiben, holte das Abi nach, studierte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft und lebt heute als Autor und Journalist in Dresden.
Seine Reportagen und Interviews erscheinen u.a bei: Tagesspiegel, Galore, Süddeutscher Zeitung und dem SZ-Magazin.
Ich habe ja eine Schwäche für Antihelden. Hat jeder von uns, hm? Stimmt, aber vor allem in Filmen und in der Literatur. Im Alltag sind echte Antihelden dagegen überhaupt nicht beliebt.
Nehmen wir den typischen Schlagersänger. Der ist in unserem Milieu ja ein No-Go. Absolut Anti, kein bisschen Held. Mit unserem Milieu meine ich das Milieu, das im Bio-Supermarkt einkauft, das die richtigen Zeitungen liest, das kein RTL schaut und so...sind schon wir, oder?
Wenn man aber mal versucht, die Liebe zu Antihelden ein wenig auf die wirkliche Welt zu übertragen, kann man sich vielleicht auch für Roland Kaiser (Santa Maria, Sieben Fässer Wein) öffnen und ein Interview mit ihm bis zum Ende lesen und sich anschließend denken: Hm, der Mann ist gar nicht so blöd.
Das denkt man sich jedenfalls, wenn er über Politik, Heile Welten, Musik und die Tatsache redet, dass er einmal auf Willy Brandts Schoß saß (als Kind, versteht sich).
Quelle: Hasnain Kazim Bild: Sandra Ludewig spiegel.de
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