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Migranten, Menschenhändler und Millionen aus Europa: Eine Reise durch das afrikanische Drama

Jannis Brühl
Redakteur
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Jannis BrühlDonnerstag, 19.10.2017

Du denkst, du verstehst die aktuelle Flüchtlingssituation? Tust du nicht, wenn du dieses Textpaket nicht gelesen hast. Die Textreihe „Europe Slams its Gates“ von Foreign Policy spannt den ganz großen Bogen zum Thema, aber nicht aus der Ferne als Kommentar oder Essay, sondern als 9-teilige, analytische Reportage-Serie von den Schauplätzen Mali, Niger, Libyen, Senegal, Deutschland.

Die Reporter fügen der wichtigsten Geschichte unserer Zeit die Teile hinzu, die fehlen beim Streit über Rettungsaktionen im Mittelmeer und Debatten über Obergrenzen (und die mittlerweile anders als 2015 in der Hysterie durch/über nationalistische Parteien untergehen): die Perspektivlosigkeit junger Afrikaner, das wilde Geschäft der neuen Menschenhändler – und wie der Exodus, die Schlepperei und die Rücküberweisungen aus Europa einen halben Kontinent prägen.

Im Mali steht eine Nussfabrik still, die von der EU bezahlt wird. Das Projekt frustriert statt zu helfen, die jungen Männer wollen jetzt erst recht weg.

In der Schmugglerstadt Agadez im Niger, sind die Wüstennachtclubs ausgestorben, denn das Schlepper-Business hat sich verlagert. Die EU hat Druck auf die Regierung gemacht, die Schlepper zu stoppen. Wie alle Verbotsregime begünstigt aber auch dieses die, die das höchste Risiko eingehen. Sie fahren jetzt nachts, ohne Lampen durch Minenfelder Richtung Libyen, in denen es regelmäßig Schmuggler wie Migranten zerfetzt. Wenn die Armee kommt, setzen sie die Menschen in der Wüste aus.

Auch in Libyen sind Menschen eine Ware. Die EU, die den Schleppern, die zuvor mit dem Übersetzen nach Europa reich wurden, das Handwerk legen wollte, hat unfreiwillig einen neuen Sklavenmarkt geschaffen: Der „detention-industrial complex“ wird befeuert von den 100 Millionen Dollar, die sich Kämpfer und Kriminelle aus Europa versprechen, um die Afrikaner zurückzuhalten. Um die Absurdität noch zu steigern, werden in den Lagern auch Ausländer eingesperrt, die gar nicht nach Europa wollen und legal zum Arbeiten in Libyen sind. Die Milizen sperren einfach jeden ein, der schwarz ist. Spannend auch die Geschichte von Mohammad aus Senegal – über die Schmach, die jene erleiden, die es nicht geschafft haben, nach Europa zu gelangen und zurückkehren. Der Text endet mit der deutschen Debatte über Entwicklungshilfe, Deals mit Diktatoren, Verhütungsoffensiven (könnte letzteres mal größer diskutiert werden? Ziemlich out seit den 70ern). Und mit der Erkenntnis, dass Europa droht, am Flüchtlingsthema seine Seele zu verlieren.

Migranten, Menschenhändler und Millionen aus Europa: Eine Reise durch das afrikanische Drama

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