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Lehrjahre eines Schriftstellers

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

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Christian GesellmannMontag, 01.08.2016

George Saunders ist ein toller Schriftsteller. Tobias Wolff ist ein vielleicht noch tollerer Schriftsteller. Und Raymond Carver ist, für mich zumindest, einer der allergrößten. Alle drei sind US-Amerikaner, alle drei sind am brillantesten, wenn sie sich im amerikanischsten aller Literaturgenre, der Kurzgeschichte, ausleben, und alle drei haben an der Syracuse University Literatur oder Kreatives Schreiben gelehrt beziehungsweise lehren noch.

Zugegeben, ich habe den Artikel überhaupt nur angeklickt, weil ich das Foto von Saunders und seiner Frau so geil fand. In dem Artikel geht es darum, wie Saunders als Student von Wolff seinen Master in Kreativem Schreiben gemacht hat, und was ihm das gebracht hat. Dass ein Schriftsteller das Schriftstellern an der Uni lernt, klingt erstmal so spannend wie die Geschichte eines Golfspielers, der der Sohn reicher Eltern ist. Man will doch, dass Schriftsteller und erfolgreiche Sportler sich aus der Gosse nach oben kämpfen, sich ihren eigenen Stil aus Niederlagen, Krankheiten und Erniedrigungen schnitzen, und nicht im Dialog mit einem sensiblen Lehrer entwickeln.

Ich habe dann auch nur in den Artikel reingelesen, weil ich einen erstklassigen Verriss über die Sinnlosigkeit von Schreibkursen erwartet habe. Schreiben kann man doch nicht lernen! Talent hat man, oder hat man nicht. Der Artikel hat mich aber nicht los gelassen und ich habe ihn ein paar Tage später gleich nochmal gelesen und in den Tagen dazwischen habe ich mich darauf gefreut.

Das liegt daran, dass Saunders erstens ein klasse Schriftsteller ist, was bedeutet, dass er es schafft, einen zum Lachen zu bringen und traurig zu machen und irgendwas anders machen zu wollen, und zwar besser.

Und zweitens geht es nämlich gar nicht wirklich ums Schreiben. Was Wolff von Carver lernte und Saunders von Wolff, lässt sich in dem folgenden Absatz erkennen: Saunders war kürzlich in das Haus von Wolff gezogen, den seine Nachbarn und Freunde Toby nennen:

“One night I’m sitting on the darkened front porch of our new house. A couple walks by. They don’t see me sitting there in the shadows.

“Oh, Toby,” the woman says. “Such a wonderful man.”

Note to self, I think: Live in such a way that, when neighbors walk by your house months after you’re gone, they can’t help but blurt out something affectionate.

Lehrjahre eines Schriftstellers

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