Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Fundstücke

Kai Diekmann interviewt Helmut Kohl in der taz!

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

Zum picker-Profil
Christian GesellmannSonntag, 18.06.2017

Es war eine der absurdesten Symbiosen in der Geschichte des deutschen Journalismus und aus ihr entstand eines seiner schönsten Kinder:

Aus Anlass des 25. Geburtstages der taz erschien am 27. September 2003 die „Feindes-taz“. Dafür übernahm Bild-Chefredakteur Kai Diekmann einen Tag lang die Redaktion und brachte sein eigenes Team mit, unter anderem Kolumnist Franz-Josef Wagner und Ex-BDI-Chef Hans-Olaf Henkel, seit neuestem AfD-Politiker.

So kam es, dass Kai Diekmann, für viele Linke bis heute eine Hassfigur, Chef-Propagandist eines gewissenlosen Hetzblatts, das mit seiner Millionen-Auflage die Politik vor sich hertreibt, Helmut Kohl interviewen durfte und das linke Genossenschaftsblatt taz das Ganze abdruckte. 

Das alles geschah ein Jahr, nachdem die taz die Bild als Blut-und-Sperma-Schleuder bezeichnete und auf ihrer Satire-Seite über den Penis von Kai Diekmann schrieb, der daraufhin (erfolglos) auf Schadensersatz klagte. 

Beide Zeitungen haben aber auch etwas gemeinsam: sie sind die kreativsten und schärfsten Beobachter ihrer Zeit und ihre Schlagzeilen sind häufig zu gleichen Teilen böse und witzig. 

Der Spiegel schrieb über die Feindes-taz, sie sei ein "Kniefall vor dem Feind" gewesen. Das Gefühl hatte ich absolut nicht. Es ist ja nicht so, dass es der deutschen Linken an Selbstbeschäftigung mangelt. Diekmann lässt Kohl sein Verhältnis zu den Medien allgemein und auch zur deutschen und europäischen Linken beschreiben und manche Analyse, die der Altkanzler trifft, machen dieses Interview zu dem genialen Spiegeltrick der Selbstkritik, der er sein sollte:

"Die Linke wird es immer geben, weil ihre Ideologie eine gewisse Anziehungskraft hat. Auch heute wiederholt sich die geschichtliche Tatsache, dass Revolutionen nicht von den unterprivilegierten Klassen gemacht werden. Nach meiner Beobachtung kommen in unserer Zeit die ideologisch geprägten Zeitgenossen aus gehobenen Elternhäusern. Sie haben mit 20 Jahren schon ihre Wohnung und der Papa zahlt für das Auto und vieles mehr. In diesen Kreisen ist es auch „in“, links zu sein. Aber das war nie meine Sache. Ich habe mir mein Studium über drei Jahre während der Semesterferien als Schichtarbeiter bei der BASF verdient, unter kommunistischen Arbeitern und Steinhauern. Das waren sehr schwere Berufe, mit erheblichen Gesundheitsgefahren. Wenn ich dagegen diese ganzen piekfeinen Gestalten sehe, die sich heute in der Bundesrepublik und hier in Berlin als Linke tummeln, dann kann ich nur sagen: Dafür habe ich gar nichts übrig."

Kai Diekmann interviewt Helmut Kohl in der taz!

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 3
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 7 Jahre

    ...darf man schon wieder "Arsch!" sagen?...oder soll ich noch ein paar Tage warten?

    1. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor fast 7 Jahre

      Bis nach dem Euro-Staatsakt.

    2. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor fast 7 Jahre

      doch, darf man. aber nach ein paar abgewarteten tagen kommt es besser.

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Fundstücke als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer KuratorInnen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.