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Im Kriegsgebiet der Liebe – Iris Radisch streitet sich mit Navid Kermani

Elisabeth Dietz
Redakteurin, Community Manager

An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.

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Elisabeth DietzMontag, 10.10.2016

Wer über Literatur schreibt, ist immer versucht, den Autor eines großartigen Buches zu besuchen, gemütlich die interessantesten Stellen zu besprechen und ein paar Hintergründe abzufragen. Man kehrt dann beseelt lächelnd an den Schreibtisch zurück und hat schon beim Transkribieren das gute Gefühl, einem großartigen Buch noch mehr großartige Leser zu verschaffen.

Iris Radisch aber ist nach Köln gefahren, um sich mit Navid Kermani zu streiten. Weil sein jüngster Roman sie enttäuscht hat. In „Sozusagen Paris“ trifft ein Schriftsteller nach einer Lesung aus seinem Roman „Große Liebe“ nach dreißig Jahren die Frau wieder, die den Roman inspirierte. „Die beiden“, so erzählt das Iris Radisch, „verbringen die Nacht in einem deutschen Provinzwohnzimmer und unterhalten sich über die Liebe haargenau so, wie man schon immer befürchtet hat, dass in solchen Wohnzimmern über die Liebe geredet wird.“ Auf einer weiteren Ebene wird Proust zitiert, und gleichzeitig räsoniert der Schriftsteller fortwährend über das Buch, an dem er gerade arbeitet. Radisch findet das trivial und übereifrig selbstreflexiv, Kermani hält dagegen.

ZEIT: […] Wenn die Figuren und ihr Erzähler alle eingesperrt sind in Fremdtexte und Fremdvorstellungen, müsste doch irgendwann mal ein Gefängnisgefühl aufkommen. Stattdessen machen es sich alle Beteiligten in diesen Fremdtexten bequem. Das ist langweilig.
Kermani: Ich würde mich mit diesen Menschen nicht langweilen. Ich leide mit ihnen mit.
ZEIT: Ich würde keinen Abend mit denen überstehen.
Kermani: Ich bin nicht dafür zuständig, Ihnen Menschen zu präsentieren, mit denen Sie sich gut verstehen. Was hätten Sie denn gemacht, wenn ich von einem Krieg geschrieben hätte, von Mördern und Verbrechern – mit denen würden Sie erst recht keinen Abend überstehen. […] Und die Liebe, wenn sie lange dauert, wird nun einmal ebenfalls zu einem Kriegsgebiet. 

Ich ahne, dass ich dieses Buch furchtbar finden werde. Bücher über die Liebe und das Schreiben sind oft unerträglich. Aber lesen, will ich es jetzt.

Im Kriegsgebiet der Liebe – Iris Radisch streitet sich mit Navid Kermani

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