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"Ich werde immer noch wütend" - Jürgen Habermas, 89, spricht über das Große nicht mehr Ganze
Lesen, Schreiben, Mirsachenmerken. Journalismus darf auch Spaß machen.
1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Die spanische Zeitung El Pais besucht Jürgen Habermas in seinem Starnberger Haus. Habermas ist 89 Jahre alt, einer der bedeutendsten noch atmenden Philosophen und hat wegen einer Lähmung Probleme zu sprechen. Umso beeindruckender wie lebhaft und scharfsinnig Habermas zu den drückendsten Themen unserer Zeit Stellung bezieht.
Diese seien hier kurz mit den Schlagworten Internet, Migration, Europa als politische Union und Nationalismus angedeutet. Ein wenig Thesennascherei vorweg (immer so ein innerer piqer-Konflikt, Rosinenstückchen vorwegnehmen oder nicht?):
Der Triumphzug des Internets ist die erste mediale Revolution, die vor allem ökonomischen und nicht kulturellen Zwecken dient.
Europa ist ein ökonomischer Gigant, aber ein politischer Zwerg.
Alle großen Religionen, auch der Islam, sind universalistisch und inklusiv. Religiöser Fundamentalismus ist eine Folge von Kolonialisierung.
Ebenfalls schön an diesem Interview ist, dass es von der El Pais mit besonderem Bezug zu Spanien geführt wird. Schadet nicht, wenn man sich mit der EU befasst.
Quelle: Borja Hermeso EN elpais.com
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