Die Idee dieser Reportage ist so simpel wie brillant: Der Autor setzt sich in ein Fast Food Restaurant, um ein Portrait einer Stadt in Aufruhr zu schreiben. In Ferguson wurde 2014 der Teenager Mike Brown von einem Polizisten erschossen, es folgten tagelange Proteste, Plünderungen, der Ausnahmezustand wurde über die Stadt verhängt und die Black Lives Matter-Bewegung entstand. 

Die Ferguson Burger Bar & More lag im Epizentrum der Unruhen, nur wenige Meter vom Tatort entfernt. Reporter William Powell notierte sich Dutzende Gespräche mit, wurde Zeuge, wie sich Anwohner und Demonstranten, Schwarze und Weiße, Familien, Rentner und Rap-Stars bei Kuttel-Burgern und Soda-Pop näher kamen, wie sie an einem Familientisch diskutierten, wie es in Ferguson weitergehen soll, wo es mehr Haftbefehle als Einwohner gibt (um im Gefängnis zu landen muss man sich auch nicht besonders anstrengen in Ferguson). In dem Fast Food-Laden entstehen Freundschaften und Verständnis. 

Powell recherchiert den Geschichten, die er aufgeschnappt hat, nach, wird von Anwohnern nach Hause eingeladen, lädt selbst Anwohner zu Talk and Burger ins Schnellrestaurant ein. Die vielen Gespräche und Schicksale setzen sich zu dem Portrait einer Stadt zusammen, in der Rassismus allgegenwärtig ist - und dennoch nicht das Problem ist, das die Beziehungen der Menschen untereinander vergiftet, wie Powell beschreibt. 

In einer Szene beschreibt er, wie eine weiße Anwohnerin versucht, ihren Kindern zu erklären, wieso "Mike Mike" Brown im Alter von 19 Jahren sterben musste: 

"Emily sat the children down for a talk, but she didn’t know where to begin. How do you explain 400 years of racial strife to a 3-year-old? She told them that Mike Brown had been shot by the police, and nobody knew exactly why.

“Wait a minute,” Isaiah said. “I thought the police were the good guys.”

Emily tried to explain that for people who look like them, that’s true, but people who look different are sometimes treated differently, too. It was a foreign concept."