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Der schwule kanadische Veganer, der Steve Bannons wichtigste Wahlkampf-Waffe entwickelte
Redakteurin, Community Manager
An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.
Mit 21 arbeitete Christopher Wylie für die Liberalen Demokraten Großbritanniens. Mit 24 kombinierte er Datenwissenschaften, Social Media und psychologische Kriegsführung, um die Wahlentscheidungen von Millionen US-Bürgern vorauszusagen und zu beeinflussen. Damals arbeitete er unter Steve Bannon. Ihm ging es um Ideen, nicht um die politische Realität.
Heute würde er am liebsten die Zeit zurückdrehen, den Geist zurück in die Flasche zwingen: „Wenn ich damals irgendeinen anderen Job angenommen hätte, gäbe es Cambridge Analytica heute nicht. Sie haben keine Ahnung, wie oft ich darüber nachdenke.“ Auf Wylies Erkenntnissen basiert das ungeheuer präzise Microtargeting, mit dem die Firma Donald Trump zum Sieg in den Präsidentschaftswahlen verhalf. Dazu verwendete sie illegal die Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern.
Carole Cadwalladr, die für den Guardian Verbindungen zwischen Trumps Wahlkampfteam, Russland und dem Brexit recherchierte, fand Wylie 2017 in Kanada, „schuldbewusst, grübelnd, empört, verwirrt“. Er wurde zum Whistleblower. Seine Perspektive auf 2016 ist so einzigartig wie sein Werdegang.
Quelle: Carole Cadwalladr EN theguardian.com
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