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Der Rechtsstaat hat das Wort – vom guten Prozess gegen den Attentäter von Halle

Dmitrij Kapitelman
Lesen, Schreiben, Mirsachenmerken. Journalismus darf auch Spaß machen.
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Dmitrij KapitelmanDonnerstag, 23.07.2020

Annette Rammelsberger, für mich die verlässlichste deutsche Gerichtsreporterin, beschreibt das Verfahren gegen Stephan B. Den Attentäter, der die jüdische Gemeinde in Halle töten wollte und stattdessen zwei Passanten erschoss. Zuerst vor allem Dialoge zwischen dem Angeklagten und Richterin Ursula Mertens, die mit ihm "wie mit einem bockigen Kind" spricht. 

Stephan B. gibt erwartungsgemäß nur rechten Rotz von sich. Fast habe ich mich geärgert, dass seinen Aussagen in dieser Reportage so viel Raum eingeräumt wird. Aber wirklich interessant ist das, was Ursula Mertens sagt. Ihn immer wieder verbal traktierend, in logische Widersprüche verwickelnd, bloßstellend bis auf die letzte Silbe. Zum Beispiel als B. angibt, das Attentat im neuseeländischen Christchurch habe ihn inspiriert:

"Was fanden Sie so inspirierend daran?", fragt Ursula Mertens. "Ein weißer Mann nimmt es selbst in die Hand und verteidigt seine Heimat", sagt Stephan B. Aber der Attentäter war Australier und nicht Neuseeländer. Und, sagt die Richterin, Neuseeland war nicht immer die Heimat des weißen Mannes. Wenn Stephan B keine Antwort auf einen logischen Einwand weiß, sagt er oft: "Ich muss Sie nicht überzeugen."

Das Interessante ist hier keineswegs, dass der Nazimist in sich zusammenfällt. Sondern dass sich die Richterin trotz klarster Beweislage symbolisch die Energie und Zeit nimmt, um diese Implosion öffentlich zu maximieren. Der Rechtsstaat demonstriert, wo er steht. Dabei kommt der emotionale Höhepunkt dieser Reportage erst danach. Als das 36-minütige Tatvideo gezeigt wird. Und sich auf nur schwer erträgliche Weise offenbart, wo jene stehen, die den Rechtsstaat und eine freie Gesellschaft verachten.

Der Rechtsstaat hat das Wort – vom guten Prozess gegen den Attentäter von Halle
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