„Heather Heyer war eine fette, kinderlose, 32 Jahre alte Schlampe“, schrieb Andrew Anglin, der Chefredakteur des Daily Stormer, nachdem ein nationalistischer Terrorist die Rechtsanwaltsfachangestellte in Charlottesville getötet hatte. „Wäre sie gestern nicht gestorben, wären Hunderttausende von Dollars dafür aufgewendet worden, diese ekelhafte Kreatur am Leben zu erhalten, die daran gescheitert war, ihre einfachste Pflicht – in der Tat ihre einzige wirkliche Pflicht – zu erfüllen, nämlich sich fortzupflanzen.“

Die Alt-Right ist ebenso frauen- wie fremdenfeindlich. Frauen dienen zur Versorgung und Unterhaltung der vorhandenen und zur Produktion neuer weißer Männer. Einen Platz im öffentlichen Leben oder politische Teilhabe gestehen ihnen viele Meinungsmacher der Bewegung nicht zu.

Dennoch gibt es Frauen in der Alt-Right. Meinungsstarke Frauen mit Tausenden von Social-Media-Followern. Eine von ihnen war bereit, mit Seyward Darby zu sprechen: Lana Lokteff, die in einer eigenen Talkshow die Überlegenheit der weißen Rasse predigt und vor dem Feminismus warnt. Darby untersucht, was Frauen wie sie dazu bringt, sich vor einem Publikum, das sie verehrt, aber auch verachtet, gegen die eigenen Rechte auszusprechen. 

Bemerkenswert ist, dass Lokteff, die leidenschaftlich für eine Rückkehr zu strikt traditionellen Genderrollen plädiert, sich selbst als untypisch beschreibt: „Ich habe ein hyperaktives Männergehirn. Intellektuell hänge ich am liebsten mit den Jungs herum.“ Immer wieder scheint durch, wie sehr sie es genießt, die Ausnahme zu sein, eine von wenigen guten und fähigen Vertreterinnen eines fehlgeleiteten Geschlechts.