So lautet die Pressemitteilung von seinem Label Trikont. Der deutsche Jazz- und Swingmusiker starb im Alter von 93 Jahren. 1924 als Heinz Jakob Schumann in Berlin geboren, bekam er seinen Spitznamen "Coco" anscheinend von einer Freundin, die Französin war und seinen Namen nicht aussprechen konnte. Er hatte als einer der Wenigen den Holocaust und Auschwitz überlebt. Seine Mutter war Jüdin, und sein deutscher Vater war zum Judentum konvertiert, aus Liebe, um seine Frau heiraten zu können. Außerdem war Jazz zur damaligen Zeit, da "undeutsch", verboten, aber dennoch beliebt in Berlin und Coco Schumann war aktiv in der Szene, schon als Minderjähriger, was damals auch illegal war. Der talentierte Musiker hatte sich selber beigebracht, Gitarre und Schlagzeug zu spielen. 1943 kam er ins KZ und überlebte Theresienstadt, Auschwitz, Dachau. Lange Zeit wollte er nicht darüber sprechen, was er dort alles gesehen hatte. Aber vor etwa 13 Jahren schafft ein Reporter es, ihn umzustimmen, und seitdem hatte er seine Geschichte mit der Öffentlichkeit geteilt. Er war dem Tod mehrfach nur knapp entronnen. In Theresienstadt spielte er mit anderen Musikern zusammen in der Gruppe Ghetto SwingersJazz und Swing, weil die Nazis den öffentlichen Eindruck erwecken wollten, dass sie ihre Insassen human behandelten. Sie produzierten den Propagandafilm "Theresienstadt" und versprachen den teilnehmenden Gefangenen die Freiheit – doch nur drei der sechzehn Bandmitglieder überlebten: Die anderen wurden nach den Dreharbeiten nach Auschwitz, "die meisten ins Gas" geschickt. 1945 wurde er von amerikanischen Soldaten befreit, als er mit anderen Häftlingen auf einem verordneten "Todesmarsch" unterwegs war.

Nach dem Krieg spielte er wieder in Berlin, ging zwar mit seiner Frau für ein paar Jahre nach Australien, kam aber wieder zurück und war aktiv als Jazzgitarrist, und schrieb nebenher lateinamerikanische Musik unter dem Pseudonym "Sam Petraco".