1992 brachen in Los Angeles die blutigsten Ausschreitungen seit Jahrzehnten aus, nachdem Polizisten, die ein Jahr zuvor den Afroamerikaner Rodney King krankenhausreif geprügelt hatten, von einer Jury freigesprochen wurden. Im Zentrum des Skandals um rassistische Polizeigewalt stand der damalige Polizeichef des LAPD, Daryl F. Gates, der als Hardliner vor allem in der schwarzen Community gefürchtet und verhasst war. Trotz seiner Ankündigung, seinen Posten direkt im Gefolge des Skandals um King im Sommer 1991 zu räumen, blieb Gates noch ein ganzes Jahr im Amt – und trug durch Untätigkeit und Fehlentscheidungen viel dazu bei, die Ausschreitungen, an deren Ende 63 Tote und 2000 Verletzte zu beklagen waren, eskalieren zu lassen. Schlussendlich war er seinen Job als Polizeichef los. Dafür wurde ihm ein anderer angeboten.

Ausgerechnet Ken und Roberta Williams, mit ihrem Studio Sierra Online in den 90ern mit Pont&Click-Adventure-Spielen wie "King's Quest", "Space Quest" und "Leisure Suit Larry" weltbekannt, boten dem Ex-Polizeichef die Projektmitarbeit in einem Spiel an. "Police Quest: Open Season", der vierte Teil der etablierten Reihe, trägt seine Handschrift – mit Gates' Namen warb das ansonsten als gesellschaftsliberal und für lockere Moral bekannte Ehepaar Williams für sein Spiel.

Gates was hired to bring his LA to the screen, and Open Season is, indeed, Daryl Gates’ L.A: a fallen cathedral, where the good and moral and quiet wait in fear of multicultural street scum, creeping over some liminal threshold into white suburban reality. Naturally, per Gates, gang terror is enabled by social welfare programs: “This is an all-girl Hispanic gang,” Carey reads in the LAPD files. “To enter and stay in the gang a girl must rob at gun-point a retail business. Many of these girls are unwed mothers and receive public assistance.”

Duncan Fyfe zeichnet für Waypoint die Entstehungsgeschichte des "reaktionärsten Videospiels der 90er-Jahre" nach.