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Pop und Kultur

Wider besseres Wissen: Über die Abhängigkeit von Streaming-Diensten

christina mohr
Freie Autorin

Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.

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christina mohrMittwoch, 08.06.2022

Kritische Betrachtungen zu Spotify und anderen Streaming-Diensten gibt es zuhauf und zu Recht. Die Diskrepanz zwischen dem schier paradiesischen Zustand, aus unerschöpflichen Datenbanken immer wieder neue (oder geliebte alte) Musik zu fischen einerseits und dem Wissen um unverschämte "Entlohnung" der Künstler:innen, dem Gefühl des Fremdgesteuertseins durch den Algorithmus plus zweifelhafte Investment-Tätigkeiten von Firmenchefs ist vielen bewusst und schwer zu ertragen. Und doch bleiben viele Menschen dabei, legen persönliche Listen an und befragen täglich ihren Streaming-Anbieter, welcher Song am häufigsten angeklickt worden ist. Einer seltsamen Art des Musik"genusses" sind wir aufgesessen und blenden aus, dass unser Verhalten kaum etwas mit selbst gewählter Geschmacksbildung zu tun hat, sondern zu 100 % auf die Marke des Anbieters einzahlt. Nicht auf die der Künstler:innen.

Diesen und vielen anderen Gedanken rund ums eigene User- resp. Junkie-Verhalten ("I’m addicted to a relationship that I know is very bad for me.") geht Pitchfork-Autor Jeremy D. Larson im unten verlinkten, zugegeben recht langen Artikel nach. Durch die Länge wirkt der Text teilweise wie eine Rechtfertigung der eigenen Abhängigkeit (was er auch sein soll), und wartet neben popkultureller Nerdigkeit mit belastbarem Faktenwissen und interessanten Anekdoten auf. So erinnert er beispielsweise daran, dass Radiohead vor fünfzehn Jahren ihre Fans selbst entscheiden ließen, wie viel Geld sie für den Download des Albums "In Rainbows" zahlen wollten:

The seeds of this addiction were planted in the late 2000s, when the music industry was struggling to adapt to the new digital era, unsure of how to wrap a tourniquet around the vast hemorrhaging of money caused by such a fast-moving paradigm shift. The streaming era as we know it began in an unlikely place, with good intentions: On October 10, 2007, Radiohead released In Rainbows and allowed fans to pay what they wanted for its digital files. After 1.2 million downloads, the average price paid per album was $2.26. Case studies in setting a new market price don’t come in a tidier package than this.

Was also mit durchaus guten Absichten begann, wendete sich in kurzer Zeit gegen die Musikbranche – nicht gleichzusetzen mit der Tech-Branche, zu der Spotify und andere Anbieter gehören. Musik ist nur Mittel zum Zweck, um die Taschen der Betreiber zu füllen. Streaming-Dienste profitieren vom Suchtverhalten ihrer Kund:innen (wie viele Klicks, wie viele Streams, wie viele Listen). Was wie eine banale Weisheit von vorgestern klingt, ist die fatale Wirklichkeit von heute.

Wider besseres Wissen: Über die Abhängigkeit von Streaming-Diensten

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