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Pop und Kultur

Warum die Zeit endlich reif ist für Beverly Glenn-Copeland

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschSamstag, 24.10.2020

In den 70er-Jahren habe ihm eine Wahrsagerin prophezeit, dass er erst im Winter seines Lebens Bekanntheit erlangen würde, erzählte Beverly Glenn-Copeland vor drei Jahren auf der Couch der Red Bull Music Academy in Montreal. Man sieht dem weit über 70-Jährigen an, dass er noch immer verblüfft ist, dass die Prophezeiung wirklich wahr geworden ist. 

Der Science-Fiction-Fan und praktizierende Buddhist, der als Frau auf die Welt kam, beschreibt sich selbst als “musical monk”. Jahrzehntelang machte er seine Musik hauptsächlich für sich selbst. Dann entdeckte ein japanisches Reissue-Label sein nur mit Keyboard, Drum-Machine und Atari-Computer eingespieltes Album "Keyboard Fantasies" aus dem Jahr 1986 und seine Karriere nahm plötzlich an Fahrt auf. Musiker wie Caribou, Four Tet oder Devendra Banhart lobten die lichtdurchfluteten Kompositionen Copelands, die zwischen Jazz, Folk, Pop und Ambient entschweben. Ein Dokumentarfilm entstand. Während Copeland zwischen 1980 und 2018 gerade mal ein Konzert spielte, kommen nun Anfragen aus aller Welt. 

Dass seine Musik plötzlich wiederentdeckt wird, hat zum einen sicher damit zu tun, dass die Zeit reif ist für ältere, queere Role-Models, die in einer homophoben, transfeindlichen Gesellschaft konsequent ihren Weg gegangen sind. In dem von mir gepiqden Interview-Artikel in TNR (weitere gibt es z. B. in der New York Times und im New Yorker) heißt es: 

Homosexuality was only decriminalized in Canada in 1969, and he describes his dorm-mates as “totally, totally freaked.” (....) The issue caused great pain between him and his parents. One day, when Glenn-Copeland was in college, they showed up, bundled him into a car, and dragged him into a clinic. He turned and fled out the front door, a decision he today thinks helped him escape institutionalization by a hair.

Zum anderen haben Copelands Kompositionen eine tröstliche, beruhigende, hoffnungsvolle und spirituelle Qualität, die gut in eine Zeit der Angst und Unsicherheit passt. Pitchfork nennt Copelands Musik "an outsider artist's enchanted take on electronic music". Copeland selbst sagt, dass er nur das Medium eines "Universal Broadcasting Systems" sei, das ihm die Lieder im Laufe seines Lebens immer wieder eingegeben habe: 

“I could be washing dishes,” he told me, “and suddenly my mouth opens and I start going, la la la la! And I go, whoa—what is that?”
Man höre sich nur einmal die wundervolle Live-Version des New-Age-Gospels "Deep River" an, in dem Copeland die musikalischen Traditionen seiner schwarzen und indigenen Vorfahren aufnimmt und das Publikum bescheiden und bestimmt zum Mitsingen auffordert. Gänsehaut. 




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