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Pop und Kultur

Warum Berlin etwas mehr Anarchie braucht

Alexander von Streit
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
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Alexander von StreitMontag, 26.03.2018

Im Prinzip hat ja jeder diesen Angelpunkt in seiner Biografie. Also zurück in eine Zeit, für die man zwar zu spät geboren wurde, aber deren Artefakte man eben noch miterlebt. Wie bei mir zum Beispiel die Welt des Comic-Zeichners Gerhard Seyfried, die ich in einem Buch namens "Invasion aus dem Alltag" entdeckte, als ich mal bei Freunden meiner Eltern zu Besuch war und mich eigentlich langweilte. Doch die Comics waren echt komisch, fand ich damals, Spontis, Anarchos, Punks, besetzte Häuser und dumme Polizisten, eine bunte, verrückte Welt im Berlin-Kreuzberg der frühen 80er-Jahre.

Es ist dann schon interessant, wenn solche Botschafter der frühen Popkultur langsam zum oberen Teil der Alterspyramide werden: Seyfried wurde im März 70 Jahre alt. Das Berliner Stadtmagazin Zitty hat ihn zu diesem Anlass interviewt – auch, weil er zeitgleich eine neue Geschichte veröffentlicht hat, in der er einen Protagonisten seiner frühen Anarcho-Comics reaktiviert: "Zwille", ein bärtiger Freak, dessen besetztes Haus im zunehmend gentrifizierten Berlin nun geräumt wird. Und es gibt natürlich: Widerstand. 

Zwille ist ein alternder, arbeitsloser, kiffender Kreuzber­ger Sponti, der gerade aus einem besetzten Haus geflogen ist. Kaum jemand passt wohl heute weniger zu Berlin als Ihr Held.
Ich finde, dass gerade das heutige Berlin Zwille besonders nötig hätte, ihn und seinesgleichen. Damit etwas Humor und Spaß in die Geschichte kommt. Zwille ist ja kein Gewalttäter, er schmeißt nicht mit Molotowcocktails. Es geht darum, dass etwas Widerspenstigkeit in der Bevölkerung auftaucht, vor allem der Jugend. Das würde ich mir wünschen. Mir ist aber schon klar, unter welchem Druck die Jugend heute steht. Angst vor Arbeitslosigkeit, Erfolgsdruck.
Warum Berlin etwas mehr Anarchie braucht

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Kommentare 1
  1. Ralph Diermann
    Ralph Diermann · vor 6 Jahren

    ...interessant auch, was Seyfried über die Vermarktung erzählt: Erst veröffentlicht in einem Münchener (???) Underground-Verlag, dann von Rotbuch als Buch publiziert, das sich unglaubliche 300.000 Mal verkaufte. Möchte nicht wissen, wie viele Leute das Buch gekauft haben, um da ihre Berlin-Vorurteile bestätigt zu bekommen. Na ja, immerhin haben sie damit dem Verlag schön Geld in die Kasse gespült.

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