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Pop und Kultur

Unter Leichtmatrosen – der Udo-Lindenberg-Film und sein Echo

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschFreitag, 17.01.2020

140 Minuten über die jungen Jahre von Udo Lindenberg. Bordsteinschwalben, Managertypen, Besoffene – das neue Biopic "Lindenberg! Mach dein Ding" ist voller Siebziger-Jahre-Hamburg-Folklore. Fritz Göttler schreibt:

Wie aus dem Trommler Udo schließlich der Rocksänger und Panikorchester-Chef Udo wird, das erzählt Hermine Huntgeburth mit unerschütterlicher, manchmal enervierender Geradlinigkeit.

Regisseurin Huntgeburth gebe die Zeit farbenfroh und liebevoll wieder, "aber was an Anarchie und Umstürzlerischem im jungen Udo steckt, nach '68, kommt bloß als bunte Travestie daher."
Auch die FAS zeigte sich unzufrieden, bemängelt fehlende Ironie und "dieses deutsche Fernsehfilmzuviel, (...) dieses Übererklären, das einen Schauspieler, der einen nachdenklichen Menschen spielen soll, mindestens in die Pose von Rodins Denker zwingt".

Jens Balzer dagegen lobt Schauspieler und Realitätstreue und spricht von einem neuen Blick auf den Musiker. Lindenberg wird "zum physischen Symbol einer Epoche, die in allen Belangen nach Erneuerung suchte und nach Dekonditionierung."

Ina Plodroch thematisiert eine unschöne Seite, die der Sänger wohl am liebsten vergessen machen würde: Songs wie "14 oder 40" oder "Lolita" waren voller fragwürdiger Zeilen wie "Ob Du 14 oder 40 bist/ist dann alles total egal/Alter ist dann doch nur irgendeine Zahl".

Wer weder Film noch MeToo-Debatte für relevant hält, dem sei Daniel Haas empfohlen, der vor vier Jahren, hier gepiqt, ein Udo- und ein Atlantic-Porträt im selben famosen Artikel kombinierte (kostenfrei mit Registrierung). Lindenberg wohnt seit 1994 dort. Haas beschreibt elegant Udos Marotten, die "Likörelle" an den Wänden, und wie das alles zusammenpasst: "Ohne Atlantic kein Udo, ohne Udo kein Atlantic."

Die Zitate sind typisch Lindenberg:

In meiner Suite habe ich alles, was ich brauche. Wenn ich Leute sehen will, gehe ich an die Bar. Da sind Kollegen aus der Kunst, aber auch Handlungsreisende, die sich auf den Tod vorbereiten.

Unter Leichtmatrosen – der Udo-Lindenberg-Film und sein Echo

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Kommentare 3
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 4 Jahren

    Im Interview legt er seine frühen Stücke so aus:

    "Bowie und die ganze Abteilung waren ein großer Einfluss. Wenn Bowie auf der Bühne seinen Gitarristen Mick Ronson küsste, hatte das Botschaft. Es ist ganz egal, ob du ein Junge oder ein Mädchen bist – das hatte ich auf meiner ersten Platte schon drauf, im Song „Ganz egal“."

    https://www.berliner-z...

    Auf you tube gibt es nur noch die queer zu interpretierenden Lieder, nicht mehr die, wo auch Sex mit Minderjährigen möglich ist.

    1. Jan Paersch
      Jan Paersch · vor 4 Jahren

      Die sind sehr wohl noch da: https://youtu.be/Bro6T...
      Ich wüsste auch nicht, wie man ein solches Stück anders interpretieren könnte. Natürlich ist nicht klar, dass Lindenberg selbst sich etwas zu Schulden hat kommen lassen.

    2. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 4 Jahren

      @Jan Paersch Oh, da bin ich durcheinandergekommen. Danke!

      Ich dachte, es ging um die frühen Jahre und habe einen anderen Link aufgerufen.

      Lieder wie LOLITA sind eindeutig Rollenprosa. Und das Album spielt mit Mythen, zuweilen Klischees, der 1920er Jahre.

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