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Pop und Kultur

„So ist es ja auch in der Tierwelt": Ein Spiegel-Artikel von 1955 erklärt Englands "Teddy-Boys"

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschDienstag, 24.04.2018

„Mann! In diesem Clowns-Aufzug kommen Sie nie und nimmer aus dem Kasernentor. Ich lasse es nicht zu, daß man sich in der Stadt über meine Leute lustig macht - noch dazu mit Recht!", brüllt Oberstleutnant Smith. Der Kommandeur des Königlichen Pionier-Ausbildungsregiments ist außer sich. Auch in seiner Kompanie mehren sich die Symptome einer "geheimnisvollen sozialen Krankheit", die Englands Jugend befallen hat. 

Wir schreiben das Jahr 1955. Die "Teddy-Boy"-Bewegung ist der neueste Schrei aus Großbritannien, Arbeiterkinder, die „eine kostspielige Dandy-Extravaganz zum Ausdruck“ bringen, „deren Vorbilder ausgerechnet der Spätblüte des Feudalismus und Hochkapitalismus entstammen". So beschreibt der Spiegel es damals in einem lebensnahen "Mode"-Bericht, der sich eines blumigen Reportage-Stils bedient und einen unterschwelligen Spott nicht verbergen kann:

Pionier Victor Laycock, ein mickriger Einundzwanzigjähriger aus der Industriestadt Manchester, war der erste besorgniserregende Fall, auf den Smith stieß. Bekümmert musterte der breitschultrige Oberstleutnant die engen Röhrenhosen, mit denen Laycock seine - leichte O-Tendenz aufweisenden - Beine geschmückt hatte. (...) Eine schreiend bunte Phantasieweste schützte die Soldatenbrust vor Englands kühlen Abendwinden.

Auch Ursachenforschung wird in diesem wunderbaren Zeitzeugnis nicht ausgespart. So darf etwa Frau Dr. Josephine Mac Alister Brew, Vorstandsmitglied der "Nationalen Vereinigung britischer Jugendklubs", ebenfalls ihre entwaffnende Einschätzung abgeben:

An Hand von Bevölkerungsstatistiken errechnete sie, daß die Epoche des permanenten Frauenüberschusses auf den britischen Inseln zu Ende geht und von 1963 an das "menschliche Männchen endlich zu seiner Naturbestimmung zurückkehren muß, Repräsentant des schöneren der beiden Geschlechter zu sein. So wie es ja auch in der Tierwelt ist."

Fotos gibt es zu diesem Archiv-Artikel leider nicht, der Mangel kann jedoch online umfassend ausgeglichen werden.


„So ist es ja auch in der Tierwelt": Ein Spiegel-Artikel von 1955 erklärt Englands "Teddy-Boys"

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