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Pop und Kultur

Sargnagels Reisen pt. II: "Besoffene Frauen werden das Patriarchat in Grund und Boden sägen"

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschMontag, 10.06.2019

Stefanie Sargnagels letzte Schriftstellerreise ins Ausland gipfelte im sogenannten „Babykatzengate“, das am Ende vor allem die österreichischen Boulevardmedien entlarvte. „Saufen und Kiffen auf Kosten der Steuerzahler“ lärmte die "Kronen-Zeitung" wegen eines staatlichen Reisezuschusses von 750 Euro. Der Kärntner Ableger der Zeitung veröffentlichte einen Hinweis auf die Lage von Sargnagels damaliger Stadtschreiberwohnung in Klagenfurt. Die Grenze zur Hetze ist im Nachbarland noch immer schnell überschritten, wenn es um die Autorin mit der roten Mütze geht.

Vor kurzem war Sargnagel, die die nicht minder legendäre Burschenschaft Hysteria mitgründete, wieder auf "Arbeitsurlaub". Zusammen mit sechs befreundeten Künstlerinnen besuchte sie Zypern. Im Magazin der altehrwürdigen FAZ haben die Mitglieder der Reisegruppe abwechselnd ihre Erlebnisse festgehalten: 

Eine konzentrierte Schreibklausur soll es sein, mit Sonne, Meer und Leistungsdruck. Wir sind digital nomads, losgelöst von räumlichen Zwängen können wir überall hin, wo es W-Lan gibt, und von überall liefern, jeder Moment unseres Lebens ist von Ökonomisierung durchdrungen. (...) Angekommen in der ausgestorbenen zypriotischen Touristenstadt, möchte ich gewohnheitsmäßig mein Mittagessen beim Lieferservice bestellen und einem unterbezahlten Pakistaner gegen mein schlechtes Gewissen ein besonders großzügiges Trinkgeld geben, aber Foodora liefert offenbar noch nicht von Meidling nach Paralimni. Eine mir unverständliche Marktlücke in einer globalisierten Welt.

In den scheinbar aus der Hüfte geschossenen Texten geht es unter anderem um Besäufnisse im Matriarchat, vermietete Gebärmütter oder Thomas Bernhard, den "miesen, reaktionären und bemitleidenswerten Bauernschädel". Auch Katzen werden wieder getreten, dieses Mal ins Meer. Das alles ist allein schon deshalb ein Genuss, weil man sich die vielen Hassmännchen vorstellen kann, die beim Lesen einmal mehr puterrot anlaufen werden. 

Sargnagels Reisen pt. II: "Besoffene Frauen werden das Patriarchat in Grund und Boden sägen"

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Kommentare 1
  1. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor fast 5 Jahre

    Thx - hab gut abgelacht!

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