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Pop und Kultur

#rp19: Die Ästhetik und die Grenzen des Machine Learning

Felix Schwenzel
Internetadept

Ich schreibe seit 1995 gern ins Internet.

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Felix SchwenzelDienstag, 14.05.2019

Dieser Vortrag auf der republica von Christian Mio Loclair triggerte bei mir ein ganzes Set an Aversionen: ein Deutscher der Englisch spricht, um eine bessere Reichweite zu erzielen, die explizite, plakative Behauptung mit seiner Arbeit nach Bedeutung und Poesie im Digitalen Raum zu suchen, statt potenzielle Fundstücke einfach zu zeigen und sich auf die implizite Wirkung und potenzielle Poesie der eigenen Arbeit zu verlassen, sowie die Verwendung von Kitsch, Überästhetisierung und gefälliger Musik, um Emotionen im Publikum zu wecken.

Ich habe den Vortrag trotz der Überdosis Pathos, der bedeutungslosen übersteigerten Schönheit der Einspielfilme, nicht verlassen, weil Loclair irgendwann auf Technologien kam, die mich brennend interessieren. Unter anderem: lernende, künstliche, neuronale Netzwerke oder genauer: Generative Adversarial Networks (GANs). Ein Ergebnis dieser selbst oder unüberwacht lernenden neuronalen Netzwerke fegte kürzlich durch alle meine Timelines: Synthetisch erzeugte Bilder von Gesichtern, die de facto nicht von echten zu unterscheiden sind. Beeindruckende Beispiele hier: thispersondoesnotexist.com

Loclair jagt in seinem Waltz Binaire Studio alle möglichen Datensets durch GANs, um zu sehen, ob das, was die Algorithmen am Ende ausgeben, ästhetisch verwertbar ist oder mit bombastischer Musik poetisch wirkt. 

Und dann passierte gegen Ende des Vortrags doch noch ein Wunder und es wurde, auf eine Art, wirklich poetisch. Als Loclair und sein Team nämlich versuchten ein GAN auf Kinderbilder zu trainieren, versagte das maschinelle Lernen und produzierte nichts anderes als poetisch unverwertbaren Farbmatsch. Konfrontiert mit der kreativen Willkür kindlicher Kreativität oder der potenziell immer noch vorstellbaren, indeterministischen Willensfreiheit des Menschen, kommen Algorithmen ins Schleudern. Das ist nicht nur poetisch, sondern in gewisser Weise auch beruhigend.

#rp19: Die Ästhetik und die Grenzen des Machine Learning

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Kommentare 2
  1. Leopold Ploner
    Leopold Ploner · vor fast 5 Jahre

    Ich fand gerade das Ende mit den Kinderzeichnungen doch sehr kitschig. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich eine AI finden lässt, die glaubhafte Kinderzeichnungen produziert.

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor fast 5 Jahre

    Ich war nach dem Lesen der Überschrift gespannt, wie du den Vortrag empfiehlst. Nicht, weil ich ihn bereits letzte Woche gesehen habe, sondern hinsichtlich des Kritikgehalts des piqs. Letztlich war er kritischer, als ich es erwartete und es war für mich wunderbar zu lesen, dass es sich trotzdem für dich gelohnt hat dabei zu bleiben. Ich hätte das Video ohne deine Empfehlung definitiv nicht zu Ende geschaut. In diesem Sinne: Thank you!

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