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Pop und Kultur

Pulitzer-Preis für Comic-Reportage aus Xinjiang

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschSamstag, 16.07.2022

Im Frühjahr 2018 wird Zumrat Dawut auf die Polizeistation ihrer Heimatstadt Urumqi einbestellt. Die junge Frau und Mutter dreier Kinder hält es zunächst für eine Identitätskontrolle, wie sie in der muslimisch geprägten chinesischen Provinz Xinjiang mittlerweile oft vorkommen. Doch dann geht alles ganz schnell: Zumrat wird auf einen der berüchtigten Tigerstühle geschnallt. Einen Tag und eine Nacht wird sie verhört, soll über jeden Anruf und jede Reise ins Ausland Zeugnis ablegen. Zwischendurch prügeln die Polizisten auf sie ein. Es ist der Beginn eines Martyriums in einem chinesischen Umerziehungslager, das erst zwei Jahre später mit Zumrats Flucht aus China endet.

In all ihrer Tragik nachvollziehen kann man die Geschichte der 1982 geborenen Zumrat Dawut in der Graphic-Novel-Reportage „l escaped a Chinese Internment Camp“, die mit dem Pulitzer-Preis für „Illustrated Reporting and Commentary“ ausgezeichnet wurde. Mit sparsam eingesetzten Blau-und Rot-Schattierungen spiegelt die Zeichnerin Fahmida Azim das Innenleben der Lagerinsassen. Mal voller Hoffnung, etwa als Zumrat ihre Brotration mit einer älteren Frau teilt. Mal voller Qual, wie in jenem Moment, als eine junge Frau ihr gesteht, dass sie Selbstmord begehen wolle, indem sie sich selbst die Pulsadern aufbeißt.

Auch die Xinjiang Police Files, der bislang größte Datenleak zur Dokumentation der Uiguren-Verfolgung, setzt zum Teil auf Illustrationen. Ein Versuch, die Einzelschicksale zu dokumentieren, da "inoffizielle" Fotos aus dem Inneren der Lager fehlen. 

Pulitzer-Preis für Comic-Reportage aus Xinjiang

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