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Pop und Kultur

Mini-Serie „National Treasure“: Robbie Coltrane und Julie Walters in bemerkenswertem düsteren Drama

Ulrike Klode
Freie Journalistin und Trainerin für Podcast-Entwicklung + Innovationsmanagement
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Ulrike KlodeMittwoch, 14.03.2018

Paul Finchley ist eine britische Komiker-Legende: Jeder kennt und liebt ihn. Eine Art Nationalheiligtum, „National Treasure – Das Ende einer Legende“, wie die Serie heißt. Doch dann zeigt ihn eine Frau wegen Vergewaltigung an. Weitere Frauen erheben kurz darauf ähnliche Vorwürfe. In vier Folgen zeigt die Produktion des britischen Senders Channel 4, was die Vorwürfe, der Verdacht und die Ermittlungen mit Paul, seiner Frau Marie und seiner erwachsenen Tochter Dee machen. Wie stark die Macht des Verdrängens sein kann, und welch heftige Reaktionen es auslösen kann, wenn Erinnerungen plötzlich in einem anderen Licht erscheinen.

Es tut weh, den Kampf von Frau und Tochter mitzuerleben. Und es ist schwierig, die eigenen Gefühle zu Paul zu sortieren: Ist der alte Mann schuldig, oder ist das nur eine „Kampagne“, wie er behauptet? Das Bild der harmonischen Familie und des treuen Ehemanns und Vaters bekommt schnell tiefe Risse, doch die Gefühle für Paul bleiben ambivalent. Denn Paul wird von Robbie Coltrane („Für alle Fälle Fitz“, „Harry Potter“) überzeugend gespielt: freundliches Gesicht, dunkle Stimme, er verleiht der Figur etwas Sanftes, später Verzweifeltes. Und doch kann man ahnen, dass in ihm etwas Grausames lauert.

Ebenfalls großartig: Julie Walters („Harry Potter“) als seine Ehefrau, eine entschlossene, gläubige Frau, die hart zu sich selbst und ihrer Tochter ist und war, die ihren Mann seit Jahrzehnten stützt und liebt. Und die keine Zweifel zulässt, bis sie nicht mehr anders kann. Ihr Gesicht wird oft in Großaufnahme gezeigt, und wie bei Coltrane ist es ihre feine Mimik – ein Zucken um die Augen, ein fast übersehbare Bewegung der Mundwinkel –, die eindringlich wirkt.

„National Treasure – Das Ende einer Legende“ läuft ab 15.3. bei Arte, außerdem ab 30.3. im Pay-Sender Sony Channel. Und ist per Amazon und iTunes verfügbar. 



Eine deutsche Rezension habe ich nicht gefunden, für mehr Info empfehle ich die „Guardian“-Kritik.

Mini-Serie „National Treasure“: Robbie Coltrane und Julie Walters in bemerkenswertem düsteren Drama

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Kommentare 3
  1. Dirk Janssen
    Dirk Janssen · vor 6 Jahren

    Super! Vielen Dank für die Empfehlung. Wir haben das gestern Abend auf ARTE in einem Stück durchgeschaut , klasse Schauspieler und ich fühlte mich auch für mein eigenes Leben angesprochen, da sich ja ein Großteil der Story darum dreht, wie man mit Übergriffen, die man so mitbekommt selber umgehen soll.

    1. Ulrike Klode
      Ulrike Klode · vor 6 Jahren

      Das freut mich! Vielen Dank für die Rückmeldung. Ja, in der Serie steckt - obwohl sie so kurz ist - sehr viel drin. Ganz unterschiedliche Facetten, die unterschiedliche Erfahrungshintergründe ansprechen. Gewissermaßen ist für fast jeden etwas dabei - wenn man sich darauf einlässt. Die Farbgebung und die Kameraeinstellungen sind teilweise ja gewöhnungsbedürftig.

  2. Ulrike Klode
    Ulrike Klode · vor 6 Jahren

    Weil die Zeichenzahl beim Piq-Text begrenzt ist, hier noch eine kleine Ergänzung:
    "National Treasure" ist schon von 2016 und basiert lose auf einer Skandal-Reihe, die in Großbritannien als "Operation Yewtree" bekannt ist. Von 2012 an wurde gegen mehrere TV- und Radio-Moderatoren wegen sexueller Gewalt, teilweise an Kindern, ermittelt, sieben Prominente wurden verurteilt. Mehr dazu gibt's bei Wikipedia: https://en.wikipedia.o...

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