Am Mittwoch wird in Hamburg der Große Saal der Elbphilharmonie eröffnet. Wie sich in den vergangenen Jahren herumgesprochen haben dürfte, wurde dieser Festakt wieder und wieder (und wieder und wieder) verschoben – weil der Bau des Konzerthauses einfach nicht fertig wurde.

Unsummen hat dessen Errichtung gekostet, auch das dürfte bekannt sein. Je nachdem, auf welche Ausgangssumme man sich bezieht, war es entweder zehnmal so viel wie versprochen (Ausgangssumme: die erste Kostenschätzung) oder mehr als dreimal so viel (Ausgangssumme: der parlamentarische Baubeschluss), insgesamt jedenfalls 789 Millionen Euro allein für die öffentliche Hand.

(Wer das noch mal in Ruhe nachlesen möchte: Ich habe einen Schnelldurchlauf durch die letzten 15 Jahre Planungs- und Baugeschichte geschrieben.)

Was sich vielleicht noch nicht herumgesprochen hat, ist die Info, dass Hamburg mit der Elbphilharmonie auch einen neuen Saal für die Popmusik bekommt.

Das Eröffnungskonzert wird zwar mit Neuer Musik des Komponisten Wolfgang Rihm bestritten (drolliger Typ), keine zwei Wochen später spielen dann aber schon die Einstürzenden Neubauten im Großen Saal. Später folgen Lambchop und Anohni (leider alles ausverkauft).

Und, Stichwort Pop: Mit dem wurde die Elbphilharmonie auch längst musikalisch eingeweiht, Eröffnungskonzert hin oder her. Im vergangenen November bespielte Brian Eno mit einer Soundinstallation den musikpädagogischen Trakt des Hauses. Und bereits im Oktober gab es eine Art Rave auf dem Parkdeck der Elbphilharmonie, damals spielte dort – als erster Musiker überhaupt in dem Gebäude – der Poptechno-Star Felix Jaehn.

Für Die Zeit schickten wir damals einen Reporter hin, der volljährig und trotzdem ganz unironisch Felix-Jaehn-Fan ist. Die Veranstaltung beschrieb unser Reporter trotzdem als eine große Enttäuschung. Mal sehen, ob das ein Omen fürs offizielle Eröffnungskonzert ist.