Joni Mitchell kehrt nach langer Pause auf die Bühne zurück, und das beim Newport Folk Festival, wo sie das letzte Mal 1969 spielte. Die Sängerin überlebte 2015 knapp ein Gehirn-Aneurysma und erzählt hier in einem Interview, dass sie alles neu erlernen musste, gehen, sprechen – fast wie ein Baby. Und so auch das Gitarre spielen. Sie sah sich Internet-Videos von ihren alten Auftritten an, und mit welchen Griffen sie die Lieder damals spielte.

“I’m looking at videos that are on the net, to see where to put my fingers. It’s amazing… when you have an aneurysm, you don’t know how to get into a chair. You don’t know how to get out of bed. You have to learn all these things again. You’re going back to infancy, almost.”

Umso erstaunlicher ist es, dass die 78-Jährige auftrat, elektrische Gitarre spielte und sang – um einiges tiefer als in ihren jungen Jahren. Viele ihrer Fans hätten nicht gedacht, dass das noch mal möglich sei, und weinten vor Rührung, dies erleben zu dürfen. Auch die Ärzte sagen, es sei ein Wunder, mit einer Gehirnverletzung dieser Art noch mal zu musizieren, denn Gitarre spielen und Singen erfordere einen hohen Grad an komplexer Koordination. Und Joni hatte zudem auch noch den Anspruch, "gut zu sein", wenn sie auftritt. Seit einer Weile hat sie zu Hause musikalische Abende mit Musiker-Freunden, aber ein öffentlicher Auftritt war für sie lange nicht vorstellbar. Es ist nicht das erste Mal, dass die kanadische Künstlerin ein medizinisches Wunder verkörpert: in ihrer Kindheit überlebte sie Kinderlähmung und erlernte auch hier erneut das Gehen. Ihr starker Wille machte es möglich. Hier sind noch einige Videos des Auftritts von Joni Mitchell bei dem Festival.