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‘Instapoetry’ – Ist das Lyrik oder tut das nur so?

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

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Tino HanekampMontag, 18.03.2019

Eigentlich ja eine gute Nachricht und Grund zur Freude, dass die Poesie, die Dichtung, die Lyrik, diese brotlose, von der Masse so verschmähte Kunst, im Internet-Zeitalter neuen Aufwind erfährt. Wer auf Instagram Gedichte veröffentlicht, gilt als Instapoet und macht Instapoetry. Ein bisschen merkwürdig, Poesie über ihre Verbreitungsform zu definieren, aber das Menschlein braucht halt so seine Schubladen und die Instapoetry-Schublade ist gut gefüllt mit erfolgreichen jungen Lyrikern und Lyrikerinnen wie Rupi Kaur (3,6 Millionen Follower), R. M. Drake (1,9), r.h. Sin (1,4), Atticus (1,1), Najwa Zebian, Nayyirah Waheed und Cleo Wade. Allerdings lesen sich viele dieser Gedichte wie poppige Kalendersprüche und Mutmachmantren, vielleicht regt sich auch deswegen seit Längerem Widerstand in den etablierten Poetik-Zirkeln. Es mag auch ein wenig Neid mitschwingen, denn viele Instapoets sind nicht nur im Netz erfolgreich. Rupi Kaur gab unlängst eine ausverkaufte Lesung im Londoner Gillian Lynne Theatre, auch andere füllen mittelgroße Hallen, und fast alle der hier aufgeführten Instapoets (viele von ihnen weiblich und nicht weiß) veröffentlichen ihre Werke in Buchform über den Verlag Andrews McMeel, der sich ursprünglich auf Ausmalbücher für Erwachsene spezialisiert hatte (soll angeblich entspannen und gegen Depressionen helfen, die Ausmalerei), und dank der (oft vor allem) Erbaungs-Lyrik aus dem Netz seinen Umsatz fast verdoppelt konnte. Aber ist das jetzt Dichtung oder tut das nur so? Kann man sich natürlich fragen oder einfach tiefer graben und dann die kunstvolleren und weniger wahrgenommenen Werke finden von Leuten wie Warsan Shire und Yrsa-Daley Ward. Und was die Definitionsfrage angeht, kann man's auch einfach mit Emily Dickinson halten, die einst schrieb: “If I feel physically as if the top of my head were taken off, I know that is poetry […] Is there any other way?” Die gute Nachricht bleibt: Lyrik lebt.

‘Instapoetry’ – Ist das Lyrik oder tut das nur so?

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