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Pop und Kultur

Huch, es hat ein Leben! – kleiner Aufreger um Tocotronics neues Album

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

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Tino HanekampMontag, 29.01.2018

Auf Tocotronics neuem, zwölftem Album 'Die Unendlichkeit' singt Dirk von Lowtzow plötzlich über sich, und zwar konkret, autobiografisch. Das sorgt für Verwirrung. Dass das textlich jetzt auf einmal alles so verständlich und ohne doppelten Boden ist und dann auch noch die Lebens- und Werdensgeschichte des Sängers und Autoren aufdröselt, hätte man von der für ihre anregende Uneindeutigkeit bei größtmöglicher Griffigkeit (zweite, nun zu Ende gegangene Phase) vom Feuilleton und den Fans so geliebten Band nun aber auch wirklich nicht erwartet. Das hat Folgen: Die Süddeutsche fragt, ob das Verrat sei, weil Tocotronic nicht mehr klug sein wollen. Der Musikexpress sieht in dem Album jubelnd, „wie die Rockmusik sich vielleicht zum letzten Mal aufbäumt!“, der Rolling Stone ist enttäuscht und verwirrt und wundert sich, „wofür Tocotronic heute noch stehen“, Spiegel Online sieht in dem ganz schön obelistisch dahinoszillierenden Ding einen „Pop-Roman“ und großen „Spielspaß“, und für Jens Balzer bei Zeit Online ist 'Die Unendlichkeit' „das konzeptuell anspruchsvollste Album in 25 Jahren Bandgeschichte“ und der „Eintritt in die postromantische Phase“. Tocotronic versuchen derweil in Interviews wie stets herrlich schwurbelig Stellung zu nehmen zu der unerhörten Tatsache, dass der Lowtzow jetzt auf einmal über sich singt: „Das Gehirn strukturiert sich gerade etwas um.“ Ein ausführliches aber leider sehr dröge geführtes Interview erschien in der Süddeutschen Zeitung, ein besseres gibt es in der aktuellen Ausgabe der Spex, zu einem Auszug führt dieser piq. Das alles ist natürlich auch ganz schön egal, und die erstaunliche Musik bleibt größtenteils merkwürdig ungewürdigt, aber es gibt ja nicht mehr so viele Debatten und Aufreger im deutschsprachigen Pop, darum sei auf diesen hier hingewiesen – und natürlich auf das Album. Wohin die Reise musikalisch ungefähr geht (Oszillation!), zeigt eindrucksvoll der Titelsong. Eins ist klar: Die Typen spinnen. Toll.

Huch, es hat ein Leben! – kleiner Aufreger um Tocotronics neues Album

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Kommentare 1
  1. Fabian Peltsch
    Fabian Peltsch · vor 6 Jahren

    Vielleicht hat David Bowie mit "Where are we now" den Weg frei gemacht, dass nun auch kryptische Künstlerseelen offen nostalgisch sein dürfen? Eine These.

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